Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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in der Linken eine Krücke hält. Derselben Auffassung 
folgt auch ein nürnberger Meister, Schüler Dürers und 
Raphaels, Georg Pencz in seinen Triumphen 1): auf einem 
Wagen von zwei Hirschen gezogen steht der altersgraue 
Gott der Zeit, bekleidet, bärtig, geflügelt, auf zwei Krücken 
sich stützend, neben ihm ein Stundenglas, auf dem Bade 
des Wagens sind die zwölf Stunden verzeichnet?)  
Einfacher ist die Vorstellung der Zeit unter den Compo- 
sitionen, welche Tizian nach Petrarczfs 'l'riumphen aus- 
geführt hat, bekannt rlurch die Stiche von Pomarcde 3); 
da ist nur das eine Attribut aus dem vorhin erwähnten 
Miniaturbild angewandt, aber schärfer charakterisirt: sie 
erscheint unter dem Bilde eines geflügelten Greiscs mit 
lang-cm Bart, der sitzend eine Kugel mit dem Thierkrcis 
vor sich hat, auf welcher er mit einem Zirkel misst. 
In den Ausgaben Petrarca's, in denen die Triumphe 
mit Vignetten geschmückt sind, ist bei dem Triumph der 
Zeit als herrschende Vorstellung; beibehalten das Bild des 
geflügelten, auf Krücken gestützten Greises auf einem 
Wagen, der von zwei Hirschen gezogen wird: so in der 
Ausgabe zu Venedig 1539 in 1604),  ferner eben- 
daselbst 1560 in 4" und zu Lyon 1564 in 16" 5). Aber 
in den beiden Aletztern kommt nöch ein neues Motiv hinzu, 
entlehnt aus der Fabel des Saturn: der Zeitgot-t ist nehm- 
l. c. T. 
hat zur 
B a r ts c h 
Das Blatt 
VIII. p. 358. n. 120. 
Unterschrift ein Iateinisches 
Distichon 
 'l'vmpus edax rerum luque invidinszl vnlusfas 
Omnia deslruilis [qqc erant aut fuurintl; 
welches bis auf die eingeklummerten Worte aus Ovid. Metam. 
Lib. XV. v. 234 sq. entlehnt ist. 
1748. 
p. 168. (falsch gedr. 158.) b. Die früheren mit Bildern ge- 
zierten Ausgaben sind mir nicht zu Gesicht gekommen. 
In jener p. 203. b., in dieser p. 351.
	        
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