Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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vergötterten Homer, dessen Gedichte er fest in der Hand 
hält, während neben ihm stehend die Figur der be- 
wohnten Erde (Oixovuävoy) dem Dichter den unverwelk- 
lichen Kranz aufsetzt. Die Zusammenstellung mag ver- 
anlasst haben, dass auch der Figur der Zeit weibliche 
Bildung gegeben ist (wie der neueste Herausgeber be- 
merkt), obwohl ihr ausdrücklich der Name Chronos bei- 
gelegt wird. 
Ein neues Motiv tritt ein, wenn die Zeit als endlos 
gedacht, somit der Uebergang zur Ewigkeit gemacht wird. 
Auch für diese Vorstellung ist das Bild des Saturn ge- 
braucht worden auf Kaisermünzen des dritten Jahrhunderts 
mit der Aufschrift Aeternitas (oder Aeternitati) Augg 1). 
Sonst hatte man für die Darstellung der Ewigkeit eine 
eigene Personification, die ebenfalls auf Münzen, seit der 
Zeit des Vespasian, erscheint: nelimlich eine weibliche 
Figur, oft mit verschleiertem Haupt, welche Sonne und 
Mond auf den ausgebreiteten Händen 2) oder statt dessen 
den Weltball hält; zuweilen wird ihr ausser dem letztern 
das Scepter oder das Steuerruder des Schicksals in die 
Hand gegeben 3),  häufig steht auf dem Weltball der 
Phönix als Symbol der Unsterblichkeit und steten Ver- 
jüngung 4). Uebrigens sind Zeit und Ewigkeit nicht 
den Abgüssen im K. Museum zu Berlin; auch in dem Akad. 
Kunstmus. zu Bonn, s. Welcker Neuester Zuwachs S. 21 f. 
1) Es sind Münzen des Philippus Arabs, des Vulerian und Gallienus; 
s. Tölken Ueber die Darstellung der Vorsehung und der Ewig- 
keit auf Rüm. Kaisermünzen, in Kühne?" Zeitschr. für Münz-, 
Siegel- und Wappenkunde Bd. IV. S. 193 f. n. 31. 33. 34., 
die zweite ist abgeb. ebendas. Taf. VIII. üg. 8. 
2) Auf einer Goldmünze Vespasianä, einer Silbermünze Trajan's, 
einer Erzmünze I-Iadriaxfs, s. Tülken a. ü. Ü. S. 174. 188 f. n. 
1. 3. 4., abgeb. Taf. VII. Iig. 13. 14. 15.  
a) Ueber diese n. a. Vorstellungen s. Tölkeil a. a. O. S. 174 f. 
4) S. oben Th. I. S. 449.
	        
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