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Brun als Wanddecorationen ausgeführt hat 1); sie er-
scheinen sämmtlich als geflügelte Genien leicht bekleidet,
mit einem Fruchthorn in der einen Hand, das, mit Laub
umwunden, Blumen und Früchte enthält (für den Januar
sind es Molinfrüchte), in der andern Hand halten sie einen
Leuchter: über ihnen sind die entsprechenden Thierkreis-
zeiclien angebracht.
Die
Zeit
Als Sinnbild der Zeit boten aus heidnischer Ueber-
lieferung zwei Götterbilder sich dar, an welche schon
im klassischen Alterthum diese Vorstellung sich knüpft;
wozu noch als drittes Vorbild eine alterthülnliche Per-
sonificatioxi der Zeit kommt.
Die eine Gottheit ist Janus, der den Alten nicht
bloss für den Herrn des Jahres galt, sondern auch, wie
er mit seinem Doppelgesicht in Vergangenheit und Zu-
kunft hinausschaut, für den Gott und Aufseher (äqiogog)
der Zeit überhaupt genommen wurde 2). Die andere
ist Saturnus, der Gott der Zeit und der Ewigkeit, wie
Servius sagt 3), dessen griechischer Name (Kronos) schon
den Begriff der Zeit (Chronos) nach späterer Deutung
enthält 4). Dieselbe ward durch seine Fabel bestätigt;
denn der Gott, der seine Kinder verschlingt 5), erschien
Gestochen von Thomassin u. a. Meistern, im K. Kupferstich-
kab. zu Berlin.
k) Plin. Hist. nat. Lib. XXXIV. c. 7. Jo. Lydus De mensib.
P. IV. c. 2. p. 146. ed. Pwether.
a) Serv. in Virg. Aen. III, 104: dicitur dens aeternitatis esse ac
seculorum.
Cic. Nah. deor. Lib. II. c. 25. Plutarch. De Isid. et Osir.
c. 32. p. 363. d. Serv. l. c.
5') Wie ihm seine Gemahlin Rhea statt des neugebornen Jupiter
einen in Tücher gewickelten Stein darbietet, stellt die capito-
im
Kupferstich-
De
mensib.
RC
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