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monströse Bildung seines Gesichts ihn schimpfirt, indem
sie ihm bald zwei, bald sogar vier Gesichter gegeben.
Er bemerkt auch I), dass der Januar ihm geweiht sei.
Denselben lässt Hieronymus 2), ohne des Janus zu ge-
denken, von janua (Pforte) benannt sein, weil er das
Jahr eröffnet. Weiter ist auch von der Abbildung des
Janus und des Januar die Rede. Isidorus von Sevilla 3),
indem er für den letztern Namen die zwiefache Ableitung
anfiihrt von Janus, dem die Heiden den Monat geweiht
hätten, oder von janua, da er des Jahres Schwelle und
Pforte sei, fügt hinzu: daher werde auch Janus mit einem
Doppelgesicht (bifrons) gemalt, damit der Eingang und
Ausgang des Jahres veranschaulicht werde. Den Ueber-
gang von dieser Vorstellung zu einer Personification des
Januar leitet Beda 4) ein, indem er die Bemerkung auf-
nimmt: Numa habe den Januar, als den Monat des zwei-
köpfigen Gottes, zum ersten Monat des Jahres gemacht, da
er zurückblicke und hinausblicke auf das Ende des ver-
flossenen Jahres und den Anfang des zukünftigen; übrigens
gedenkt derselbe auch der Ableitung von janua, gleichwie
beide Ableitungen später von Honorius von Autun (1120)
angemerkt werden 5). Endlich in dem vorhin (S. 379.)
erwähnten ungedruekten Coinputus aus dem zwölften
Jahrhundert zu Stuttgart e), welcher, mit Uehergehung
des Janus, den Januar von janua ableitet, weil er die
1) Augustin. De civib. dei Lib. VII. c. 7.
9) Hieronym. Comment. in Ezech. Lib. IX. c. 29.
p. 341. b. c.
a) Isidor. Hispal. Orig. Lib. V. c. 33. S. 3. verg
rerum c. 4. S. 4.
4) Beda De temp. ratione c. 12. Die obige Stelle
aus Macrob. Saturn. Lib. I. c. 13.
5) Honorius August. De imagine mundi Lib. I. c.
6) B1. 19. a.
vergl.
De natur.
ist
37.
entlehnt