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Gestalt mit länglichem Gesicht, langem, gespaltenexn Bart,
welche Sonne und Mond als Köpfe in den Händen hält,
gleich der Aeternitas, wie sie auf Kaisermünzen gebildet
worden I); darunter erscheinen die Gesichter von Tag
und Nacht. lm Kreise umher sieht man die zwölf Zeichen
des Thierkreises, denen im äussersten Kreise die Be-
schäftigungen der Monate entsprechen. Ausserhalb der
Kreise endlich in den Ecken des Vierecks sind die vier
Jahreszeiten (s. S. 338.), sowie ausserhalb des Vierecks
die vier Tageszeiten (s. S. 364.). Aehnlich ist das Jahr
vorgestellt in einer Handschrift der Paulinischen Briefe
aus dem Ende des 12. Jahrhunderts in der K. Bibliothek zu
Berlin 2) und zwar auf einem Pergamentblatt, welches
inwendig auf den Vorderdeckel geklebt ist. Es ist eine
sitzende bärtige Gestalt mit einem Kranz in der Rechten,
ebenfalls überschrieben Annas, welche in einemliund
die Mitte des ganzen Bildes einnimmt: darüber und darunter
erscheinen die Figuren des Tages und der Nacht nebst
den vier Jahreszeiten, zu beiden Seiten unter Bogen-
stellungen die Beschäftigungen der Monate. Eine dritte
um ein Jahrhundert jüngere Vorstellung des Jahres sammt
den Jahreszeiten und Monaten findet sich in einem lateinischen
Gebetbuch vom J. 1293 in der Laurentiana zu Florenz 3).
Der
Januan
Um dieselbe Zeit wurde es gebräuchlich, den Anfang
des Jahres, das heisst den ersten Monat, mit einem heid-
nischen Bilde, dem des Janus, zu bezeichnen, während
S. unten c, im ersten Abschnitt.
Cod. theol. lat. in fol. n. 192. Bethmann
Bd. VIII. S. 839.
Plut. XXV. cod. 3. p. 14. b. Bandini Catal.
Laurent. T. I. p. 749.
Bethmann
in Pertz
Archiv
codic.
lat.
bibl.