11
dieselben für geistige und unkörperliche Kräfte und zwar
(Während er die Wasser unter der Veste für böse Geister
nahm) für gute Geister, die wegen ihrer Reinheit würdig
Seien, dem Schöpfer Preis darzubringen, wie es von
ihnen heisst (Ps. 148, dass sie den Herrn loben 1).
Darauf ist schon von Basilius dem Grossen entgegnet2),
dass ebendaselbst, wo die Wasser über den Himmeln zum
Lobe des Herrn aufgefordert werden, dieselbe Aufforderung
an die Ungeheuer und alle Tiefen ergeht (v. welche
man doch nicht für gute Geister halte; eben so wenig
könnten die Himmel nach Ps. 19. dafür gelten, sonst
Iäiissteä) nach dem Gesang der drei Männer im feurigen
er! an. 3 65. 71 f.) auch Thau Reif und Kälte
geistige und unsichtbare Wesen sein: Später hat der
poetische Ausdruck solcher Stellen allgemein die ange-
messene Würdigung gefunden. Das Wort des Jeremias
„der Himmel staunt und die Erde schaudert" 3) erklärt
Theodoret 4): nicht als ob die Elemente Vernunft hätten,
sondern, wie Moses sie angerufen hat (5 Mos. 32,
daher, dass sie alle Creatur (auch die Vernunftwesen)
umfassen. In demselben Sinn spricht Johannes Damascenus
sich aus e): wenn die Schrift sagt (Ps. 96, es freue
1) Diese Erklärung hat Gregor von Nyssa Lib. in Hexaem.
Opp. T. I. p. 15 b. 16. c. d. aufgenommen (doch ohne die
allegorisclie Erklärung auch der Wasser unter der Veste); sie
ist auch von Augustinus ohne Missbilligung zugelassen, Con-
Iess. Lib. XIII. c. 32. 5.47. T. I. p. 182. c.; was er später aber
als unbedachtsam widerricf, Betract. Lib. II. c. 6. Ihid. p. 32.1
2) Basil. In Hexaemer. Hom. III. c. 9. Opp. T. 1. p. 43 sq. ed.
2. Paris.
3) Jerem. 2., 12. nach einer Abweichung vom Urtext (s. oben S. 7.
Anm. die schon in Barnab. Epist. c. '11. vorkommt.
4) Theodoret. In Jerem. II, 12. Opp. T. II. p. 413. ed. Schulze.
5) Joli. Damasc. De lid. orthod. Lib. II. c. 6. Opp. T. I. p.
163. a. b.