Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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nnddie zwölf Huren der Nacht dargestellt 1). Dieselben er- 
scheinen auf Steinen gemalt, welche einen grössern Stein 
mit der Vorstellung der Parzen umgeben,_ in einem Pult- 
brett des Pommersehen Kunstschrankes vom J. 1616 in 
der K. Kunstkammer zu Berlin 2). 
Das Jahr, 
der Monat und die 
Zeit. 
Wir fassen hier die verwandten Darstellungen des 
Jahres, des Januars und der Zeit zusammen, welche auch 
das mit einander gemein haben, dass sie erst seit dem 
spätem Mittelalter- zur Ausführung gekommen sind. Für 
die beiden letztern hat die christliche Kunst antike Motive 
vorgefunden und aufgenommen, doch ohne auf eine eigen- 
thümliche Auffassung zu verzichten; wogegen das Bild 
des Jahres fast ausschliesslich eine Erfindung der mittel- 
alterlichen Kunst ist. 
Das 
Jahn 
Bei den Alten nehmlich ist das Jahr als eine Gott- 
heit nicht aufgefasst,  abgesehn davon, dass allgemein 
der Sonnengott, bei den Römern auch Janus, der ursprüng- 
 Vasari Leben der Maler Th. IV. S. 204. 
2) Nach der beigefügten Beschreibung von Hainhofer ist z. B. 
"Hera prima diei aine hüpsche fröliche Jungfrau mit einem 
fliegenden weissen Schopf vornen, die hinderen Haar nieder- 
gelegt und zwar in satt Leibfarben, geschürzten Bock, mit den 
Flügelen, in der rechten Hand signum solis, in der linken ain 
Büschel roth und gelber Blumen. Aus Ursach, dass bei Auf- 
gang der Sonnen sich alles erfreut und gleichsam lachet, dass 
die Stunden in kurzer Zeit herumb laulfen, dass die Sonnen im 
Aufgehn rothe Strumlen von sich Würlft". K u gl er Beschreib. der 
in der K. Kunstlrammer zu Berlin vorhandenen Kunst-Samml. 
S. 195.
	        
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