Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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den Pferden seines Wagens. Ferner die Malereien des 
Guernico im Gartenhaus der Villa Ludovisi 1): an der 
Decke erscheint Aurora auf einem mit zwei scheckigen 
Pferden bespannten Wagen, bei ihr zwei Amoren; vor 
ihr fliehen einige Frauen, wahrscheinlich die personiiicirten 
Sterne: darunter in einer der beiden Lünetten sieht man 
die Nacht unter dem Bilde einer im Lesen eingeschlafenen 
Frau mit zwei schlummernden Knaben, bei ihr eine Fleder- 
maus und eine Eule,  in der andern Lünette den An- 
bruch des Tages (die Morgendämmerung) in Gestalt des 
Lucifer mit der Fackel in der einen und Blumen in der 
andern Hand. Hingegen ist Lucifer als ein Flügelknabe 
zu Pferde vorgestellt, dem aufsteigenden Sonnengott 
voranreitend, in einem der Gemälde von Rubens zur 
Geschichte der Maria von Medici 2), welches die Geburt 
Ludwig's XIII. enthält.  Endlich, um einige Werke 
neuester Zeit nicht zu übergehen, ist an eine Zeichnung 
von Carstens vom J. 1795 3) als eine seiner vorzüglichsten 
Compositionen zu erinnern: lNemesis, Hekate, die Parzen 
und die Nacht; letztere sitzend mit zwei schlafenden 
Knaben, die an sie gelehnt sind, der eine hat Mohnähren 
in der Hand, der andere eine gesenkte Fackel. An die 
anmuthigexi Reliefbilder von Thorwaldsen (1815) mit 
den Figuren des Tages und der Nacht 4), die in edler 
Einfachheit, ausdrucksvoller Wahrheit und sinniger Cha- 
rakteristik den Meisterwerken der Alten sich gleichstellen, 
darf nicht erst erinnert werden, da sie überall verbreitet 
Sind. Der gleichen Anerkennung als eines Meisten-Werks 
1) Platuer Beschreib. R0m's III, 2. S. 589. 
2) Ursprünglich im Luxemburg, jetzt im Louvre n. 698. 
3) v. Raczynski Die neuere deutsche Kunst Bd. III. 
mit Abbild. im Bilderlieft Taf IX.  
4) Ebendas. S. 288. mit Abbild. 
24 5' 
263.
	        
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