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die in der andern nicht vorkommt, und dass den Hinter-
grund der letztern Bäume bilden, die in der erstern
fehlen. Die ganze Vorstellung bezieht sich aufJes. 26, 9 1):
meine Seele sehnt sich (eig. ist früh auf) nach dir in
der Nacht, 0 Gott", woraus die Figur des Propheten und
das Symbol Gottes, so wie die beiden allegorischen Ge-
stalten sich erklären. Denn wenn der Prophet von der
Nacht ab- und dem Morgen zugewendet, anbetend zu
der Hand im Himmel aufblickt, so heisst das, er ist in
der Frühe wach und sucht den Herrn. Doch möchte
diese Deutung der beiden Zeitliguren den Sinn des Bildes
nicht erschöpfen. Denn da der Name „Morgen'i nach
dem griechischen Text aus dem Frühaufsein (69390; aus
ögßgiCst) abgeleitet ist; so führt auch die Figur des
Morgens auf das am frühen Morgen Wach-sein des
Propheten zurück. Also scheint dieses Wach-sein, die
Frühandacht, d. h. der Geist des Propheten, der früh
den Herrn sucht, selbst auch in dem Knaben mit der auf-
wärtsgerichteten Fackel sich persönlich darzustellen,
wie auch in dem einen Bilde von dem Haupte desselben
bis zu der Hand im Himmel eine Flamme, gleichsam ein
Opfer des Gebets, emporlodert.
Den Durchgang durch das rothe Meer enthalten die
ebengenannte pariser und eine vaticanische Handschrift
des Hten oder 12ten Jahrhunderts in übereinstimmen-
den Gemälden, die schon früher (oben S. H5.) wegen der
Person des Ahgrundes, welche den Pharao in die Tiefe
zieht, vorgekommen sind. Die lsraeliten waren durch
die Wüste am Schilfmeer gezogen und durch dasselbe
verfolgte sie Pharao bei Nacht. Daher sieht man neben
der personificirtcn Wüste CEQqttog) die Nacht (N65)
blau mit dem Stcrnengewande, und gegenüber, den
Griechisch:
3x vvx-rä; ögälgitjev I6 7111217446 Äuov