jauchzena werden (Jer. 51, 48.) 1). Hingegen deuten
andere Stellen darauf hin, wie die Natur ihren Herrn er-
kennt nnd mit Zittern seinem Wink gehorcht, vor allem
bei der Schöpfung: „anf Bergen standen Gewässer; vor
deinem Schalten flohen sie, vor deiner Donnerstimme
flohen sie hinweg" (Ps.104, 6. aber auch immer-
dar: „Jehova's Herrlichkeit ist ewig, es freuet sich Jehova
seines Werks , der da blickt auf die Erde und sie zittert,
der da rührt an die Berge und sie ranehenii (ebendas.
v. 31. 32.) 2). Endlich wird der Natur auch ein sitt-
liches Bewusstsein und dessen Bethätigung zugeschrieben,
wenn es im Hiob (20, 27) heisst: „Der Himmel ent-
hüllt des Frevlers Schuld und die Erde erhebt sich wi-
der ihn."
S0 erblickt die Begeisterung des alttestamentlichen
Dichters und Sehers die Natur und ihre Werke schon
auf gleicher Stufe, wie die Geschichte, zu persönlichem
Dasein verklärt, während eine apostolische Stimme
wohl anerkennt, dass die Creatur noch der Eitelkeit unter-
worfen ist, aber auch ihr ängstliches Harren und ihre
Hoffnung schildert, von der Knechtschaft der Vergäng-
lichkeit frei zunverden zu der herrlichen Freiheit der
Kinder Gottes 3). Jene Auffassung aber wird noch unter-
stützt durch solche Ereignisse, in denen die Natur den
Kreis ihrer Gesetze iiberschreitend, in die Epochen der
heiligen Geschichte eingreift, so dass sie nicht allein dem
Wort des Herrn oder seines Propheten fügsam ist, son-
dern selbst eine Theilnahme an den Wunderthaten Gottes
zu bezeugen scheint. Diese Wunder sind erstens heim
Auszug der Israeliten aus Aegypten das Zurücktreten des
rothen Meeres, wie der 114. Psalm es schildert (v. 3-
l) Darnach Offenb. 18,
2) Ebenso Ps. 144, 5.
1') Böm. 8, 19-21.