Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

343 
Auch das 17, Jahrhundert hat noch eine Reihe m- 
teressanter hierher gehöriger Kunstwerke aufzuweisen. 
Namentlich von Nie. Poussin zwei Gemälde: der 'l'anz 
der Jahreszeiten nach dem Zitherspiel des Saturn im 
Palast Rospigliosi zu Rom 1), desgleichen die Jahreszeiten 
nebst dem Saturn in der Umgehung des Helios, den 
Phaeton um den Sonnenwagen anspricht, im K. Museum 
zu Berlin 2). Und andere Malereien und Sculpturen 3). 
Darunter verdienen noch einige hervorgehoben zu werden 
wegen der Aufnahme jenes Motivs, das schon von Ovid 
angegeben, auch im griechischen Mittelalter zur Aus- 
i) Gestochen von Raph. Morghen. 
2) n. 478. s. oben S. 196. 
1') Z. B. ein Gemälde auf Kupfer von Louis Boulogne, 1698. im 
K. Museum zu Berlin n. 487., worin die Jahreszeiten in weib- 
licher Gestalt erscheinen mit Ausnahme des Herbstes, der männ- 
lich ist: eine in der Mitte thronende weibliche Figur mit einem 
Löwen zu ihren Füssen scheint die Cybele oder die Erde zu 
bedeuten; rechts von derselben sitzen zwei Frauen, eine nur 
halb sichtbar mit einem Apfel, die andere mit einem Blumen- 
gewinde in der Hand, das ist Winter und Frühling; auf der 
andern Seite sitzt auf Garben der Sommer, eine ganz nackte 
weibliche Figur mit einer Sichel in der Hand, weiterhin steht 
der Herbst, mit einem Fell umgethau und einen Pokal haltend: 
der Frühling hat Blumen, der Sommer Aehren, der Herbst 
Weinlaub im Haar (wie in dem Gemälde von Bosse); im Hinter- 
grund sieht man Satyrn und Panisken.  In Email gearbeitet 
sind die Jahreszeiten, zwei männliche und zwei weibliche Figuren, 
auf dem Fuss eines Leuchters von Jos. Laudin ebenfalls aus 
dem Ende des 17. Jahrhunderts in der K. Kunstkammer zu 
Berlin l. G. 197. s. (v. Ledebur) Leitfaden S. 45. vergl. 
Kugler Beschreib. der K. Kunstkammer S. 149.  Die Jahres- 
zeiten in Hermengestalt, der Winter bartig, verhüllt, die übrigen 
weiblich in gewöhnlicher Charakteristik, Sculpturrverke von 
Fr. Coudray (1- 1727) befinden sich zu Dresden, abgeb. bei 
Lc Plat liec. des marhres autiq., qui se trouv. dans la galerie 
a Dresden Pl. 215. 216.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.