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Die Genien der Jahreszeiten sind ferner vorgestellt auf
dem schon oben (Th. I. S. 210.) erwähnten Sarkophag
der Aurelia Agapetilla aus dem Cömeterium der Agnes,
sowie auf einem auch schon (Th. I. S. 215.) vorge-
kommenen Sarkophag in dem neu angelegten Gregori-
anischen Museum.
Dagegen sind nur drei Jahreszeiten abgebildet in
einem Sarkophagrelief aus der Villa Carpegna im vati-
oanischen Museum 1), welches zwischen 'alt- und neu-
testamentlichen Scenen die Figuren zweier Gatten in der
Mitte der obern Reihe enthält; die Mitte der untern Reihe
nehmen die Figuren der Jahreszeiten ein, nackte, jedoch
ungeflügelte Genien: der des Winters hält einen blätter-
losen Zweig und ein Paar Enten, der Genius des Sommers
hat in der Hand ein Bund Aehren und eins zu seinen
Füssen, der des Herbstes hat in der einen Hand einen
langen Stab, in der andern ein Böckchen oder einen
Hasen, zu dem ein Hund aufblickt: bedeutsam ist der
Frühling ausgelassen. Wie denn anderswo auch nur der
Herbst allein aufgenommen ist: man sieht in einem Wand-
gemälde des Cönneterium der Agnes 2) unter einem Bogen
zwei herbstliche Genien mit einem Stab auf den Schultern,
die jeder einen Korb mit Früchten tragen und einen
Hirsch zwischen sich haben 3).
, Noch öfter sind durch Knaben und Jünglingsgestalten
alle vier Jahreszeiten auf altchristlichen Grabmälern vor-
gestellt: sie erscheinen aber ohne Flügel, wonach es
Abgebild. bei Buunarroti Vasi di vetro p. 1. vergl. p. 6. 8.
a) S. oben Th. I. S. 357.
B) Zwar wird auch in der Beschreibung des vaticanischen Museum
(Beschreib. Kom'sII,2. S. 109. unter n. 50.) zwischen zwei christ-
lichen Sarkophagvorstellungen ein Genius (les lrYinterx aufge-
führt, als 0b er dazu gehörte; es sind jedoch drei verschiedene
Monumente.