Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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rechte Seite stellt den Herbst dar 1) durch Bilder der 
Weinerndte in zwei ühereinanderstehenden Reihen: oben 
sieht man vier geflügelte Knaben, drei von ihnen pflücken 
Trauben und legen sie in zwei Körbe, ein vierter trägt 
eine Schaale mit Trauben auf dem Kopf, zu seinen Füssen 
sitzt ein Häschen ;  unten tragen und fahren vier Knaben 
den Wein ein, von denen nur der vorderste, der die beiden 
Binder führt, geflügelt ist, zwei andere geflügelte Knaben 
sind mit Keltern beschäftigt. Die linke Seite umfasst 
in der obern Reihe den Sommer unter dem Bilde dreier 
Flügelknaben, von denen der eine mit der Sichel Aehren 
schneidet, ein anderer Garben bindet, der dritte eine 
Garbe heimträgt. In der untern Reihe sieht man sechs 
Knaben ohne Flügel, von denen (nach Bottari) die drei 
ersten den Winter, die andern den Frühling bezeichnen: 
von jenen trägt der eine, der allein von allen bekleidet 
ist, einen Korb mit Früchten auf der Schulter und hält 
in der Linken einen Zweig, der andere einen Hasen, 
den ein Hund ergriffen hat, und einen Hirtenstab, der 
dritte trägt eine Schnur (zur Jagd) und ein Kraut;  
die andern zur Rechten vom Beschauer tragen der eine 
eine Eidechse und ein Kraut, der andere 2) eine Biene 
und einen Pfau, der mit seiner Farbenpracht ein Bild 
des Frühlings ist 3), der dritte eine Schaale, zwischen 
ihnen steht ein Altar, worauf eine Frucht liegt darge- 
bracht der fruchtbringenden Gottheit des Frühlings.  
p. 47-52., dann bei Dionysius und bei d'Aginc0urt Scult. 
Tav. VI. üg. 6. 7. abgebildet, s. oben Th. I. S. 21. Anm. 2. 
1) Nicht, wie d'Aginc0urt sagt, Frühling und Herbst. 
2) Von diesem Bilde des Frühlings spricht Win ckelmann Versuch 
einer Allegorie Cap. lII. in s. W. Bd- Ü- S. 537. 
a) S0 erscheint auch der Pfau als Attribut des Monats Mai in 
dem gleichzeitigen Calendarium des Furius Dionysius um 354, 
abgeb. bei Kollar Anal. Vindob. T. I. zu p. 969.
	        
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