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rechte Seite stellt den Herbst dar 1) durch Bilder der
Weinerndte in zwei ühereinanderstehenden Reihen: oben
sieht man vier geflügelte Knaben, drei von ihnen pflücken
Trauben und legen sie in zwei Körbe, ein vierter trägt
eine Schaale mit Trauben auf dem Kopf, zu seinen Füssen
sitzt ein Häschen ; unten tragen und fahren vier Knaben
den Wein ein, von denen nur der vorderste, der die beiden
Binder führt, geflügelt ist, zwei andere geflügelte Knaben
sind mit Keltern beschäftigt. Die linke Seite umfasst
in der obern Reihe den Sommer unter dem Bilde dreier
Flügelknaben, von denen der eine mit der Sichel Aehren
schneidet, ein anderer Garben bindet, der dritte eine
Garbe heimträgt. In der untern Reihe sieht man sechs
Knaben ohne Flügel, von denen (nach Bottari) die drei
ersten den Winter, die andern den Frühling bezeichnen:
von jenen trägt der eine, der allein von allen bekleidet
ist, einen Korb mit Früchten auf der Schulter und hält
in der Linken einen Zweig, der andere einen Hasen,
den ein Hund ergriffen hat, und einen Hirtenstab, der
dritte trägt eine Schnur (zur Jagd) und ein Kraut;
die andern zur Rechten vom Beschauer tragen der eine
eine Eidechse und ein Kraut, der andere 2) eine Biene
und einen Pfau, der mit seiner Farbenpracht ein Bild
des Frühlings ist 3), der dritte eine Schaale, zwischen
ihnen steht ein Altar, worauf eine Frucht liegt darge-
bracht der fruchtbringenden Gottheit des Frühlings.
p. 47-52., dann bei Dionysius und bei d'Aginc0urt Scult.
Tav. VI. üg. 6. 7. abgebildet, s. oben Th. I. S. 21. Anm. 2.
1) Nicht, wie d'Aginc0urt sagt, Frühling und Herbst.
2) Von diesem Bilde des Frühlings spricht Win ckelmann Versuch
einer Allegorie Cap. lII. in s. W. Bd- Ü- S. 537.
a) S0 erscheint auch der Pfau als Attribut des Monats Mai in
dem gleichzeitigen Calendarium des Furius Dionysius um 354,
abgeb. bei Kollar Anal. Vindob. T. I. zu p. 969.