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Die Genien der Jczhreszeilen aber, die auch einzeln
vorkommen 1), finden sich in der vollen Vicrzahl, wie
sie namentlich an dem Triumphbogen des Kaisers Severus
vom J. 203 n. Chr. als geflügelte Knaben (bekranzt bis
auf den ganz eingehüllten Winter, und mit den Früchten
der Jahreszeit in der Hand) gebildet sind 2), theils auf
Münzen, um ein glückliches Zeitalter, theils auf Grab-
niälern, um den Wechsel der Zeiten und die Hinfällig-
keit des menschlichen Lebens anzuzeigen. S0 sind die
vier Knaben nackt, bis auf den Winter, und ungeflügelt,
mit den Zeichen der Jahreszeit, (das sind Blumen, eine
Sichel, Früchte nebsteinem Hasen, endlich ein Eichenztveig
und eine oder zwei Gänse) und der Inschrift Temporuixi
felicitas, auch Saeculi felicitas oder bloss Felicitas, welche
das Sinnbild erklärt, zu sehen auf Münzen von der Zeil
des Marc Aurel bis an das Zeitalter des christlichen Staats:
namentlich zuerst des Annius Verus und Commodus als
Cäsarn3), ferner des Connnodus 4), 'l'reb0nian, Probus,
Genius des Herbstes, Statue im K. Museum zu Berlin, Galerie
der Botunde n. 286; zwei gellügelte Büsten des Herbstes von
Bronze, die eine in der rechten Hand eine Weintraube, in der
Linken ein Kaninchen, die andere einen Granatapfel und 'l'rauben
haltend, im K. K. Münz- und Antiken-Kuh. zu Wien, s. Arueth
a. u. O. S. 411. 47. Ferner der Genius des Frühlings auf einem
K-arneol ebendzxs, Arneth a. a. O. S. 80. n. 29; der Genius
des Herbstes auf einem [Iarneol in der K. Gemmensamml. zu Berlin
Kl. III. n. 1279. s. Tölkeil Erkl. Verzeichu. S. 225.
2) Ahgebild. bei B ellori Vetercs arcus Augustorum triumph. insign.
T'ai). 14. Montfa ucon Antiq. expl. Suppl. T. I. PI. apres la II.
lig. 2. Platner Beschr. Bom's III. 1. S. 270.
19) Eck hel Doetr. numm. T. VII. p. 83.
4) lbid. p. 129. abgeb. bei Spanhem. Observ. in Callim. hymn.
in Cer. v. 123. ed. Ernesti T. II. p. 816. vergl. Montfaueon
l. c. lig. 5. Millin Mythol. Galler. Taf. XXVIII. fig.91; die Münze
ist. vom 1.191. Auf einer Münze des Commodus vom J. 184. mit
derselbenUnterschrift sieht man die Ceres vor einem Baum sitzend,
welche Aehren und Mohn in der Linken und in der Rechten