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Hoffnung des ewigen Lebens vor Augen zu stellen,
das eine in der mittelalterlichen, das andere in der alt-
christlichen Kunst.
Auch das Eigenthümliehe der verschiedenen Perioden
der christlichen Kunst tritt im Bereich dieser Bilder be-
deutsam hervor. Das christliche Alterthum, dessen Lehrer
den Heiden den Beweis führten, dass das Jahr und die
Zeit nicht Gott sein könnten 1), hat doch und gerade deshalb
die persönliche Darstellung wenn auch nicht des Jahres
und der Zeit, doch der Jahreszeiten unternommen und
darin an die Vorbilder des heidnischen Alterthums sich
angeschlossen; später sind auch die Tageszeiten, eben-
falls nach antiken Vorbildern, an die Reihe gekommen.
Einen selbständigen Weg in beiderlei Darstellungen, nach-
dem der Einfluss der Antike geschwunden ist, schlägt
die mittelalterliche Kunst ein, die auch noch die Bilder
der Monate", des Jahres und der Zeit aus eigener Er-
findung hinzuthut. Dabei ist es von besonderer Wichtigkeit,
wie ein Theil derselben den Zusammenhang des griechi-
schen und lateinischen Mittelalters in Ableitung der
Kunstideen erkennen lässt. Die neuere Kunst hat allen
diesen Aufgaben Raum gegeben, theils in eigenthümlicher
Weise, theils direct die Motive des klassischen Alter-
thums wieder aufnehmend. Aber auch im Gegensatz gegen
den Anschluss an die Antike zeigt sich auf eben diesem
Gebiete, nehmlich bei Darstellung der Monatsbilder, die letzte
Entwickelungsstufe der neuern Kunst, welche anstatt der an-
tiken Personilication der Naturerscheinung die Darstellung-
der Naturwahrheit selbst als eine Hauptaufgabe verfolgt.
So kommen manniehfaehe Interessen zusammen, um
diesen Gegenstand anziehend zu machen, bei dem auch
der reichhaltige Stoß" zu einem xiiiheren Eingehen einladet.
Arnob.
Adv.
38m.
Lib.
III.