Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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im J. 1515 schreibt der Florentiner Andrea Corsali: am 
südlichen Himmel „erscheint ein wunderbares Kreuz von 
solcher Schönheit, dass es meines Erachtens mit keinem 
andern Gestirn des Himmels verglichen werden kann  
Aber schon Dante soll dessen gedacht haben in der be- 
rühmten Stelle zu Anfang des Fegefeuers 2):  allerdings 
konnte er, ohne dass ihm deshalb ein prophetischer Geist 
beizumessen wäre, von jenem Sternbilde Kenntniss haben, 
durch Ueberlieferung von den Arabern her 3); doch fragt 
es sich, 0b er überhaupt ein wirkliches Sternbild gemeint 
hat und nicht vielmehr bloss allegorisch von dem Vier- 
gestirn der Cardinaltugenden spricht 4). Beide Sternbilder 
sind von Bayer in seiner Uranometrie (1603) aufgenommen. 
Sie haben seitdem ihren Platz am gestirnten Himmel be- 
hauptet. 
1) ldeler a. a. O. S. 347. vergl. S. 348. 343. 
2) Dante Purgat. I, 22-25. Streckfl: 
Dann rechts dem anäern Pole zugekehrt 
Erblickt' ich eines Viergestirnes Schimmer, 
Dess Anschaun nur dem ersten Paar gewährt. 
Der Himmel schien entzückt durch sein Geüimmer. 
3) S. v. Humboldt Krit. Unters. über die histor. Entwick. der 
geogr. Kenntnisse von der Neuen Welt, übers. von Ideler Bd. II. 
S. 93. 511 ff. 520. 525. Vergl. Libri Hist. des sc. math. en 
Italic. Par. 1838. T. II. p. 177 sq. 
4) Dies sucht, Ciccolini darzuthun in_ Bar. de Zach Corresp. 
astron. u. 1822. p. 27-42.
	        
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