306
er nicht allein die bisherigen Namen, sondern auch die
Bilder der Sterne sämmtlieh verworfen und christliche
Figuren an deren Stelle gesetzt hat. Von seiner christ-
lichen Benennung der Planeten ist schon früher (S. 245.)
die Rede gewesen; den Thierkreis lässt er die zwölf
Apostel einnehmen, mit Rücksicht auf deren Symbole
er die neuen Unterscheidungszeichen der Bilder wählt,
in folgender Ordnung 1):
Alter Name. Altes Zeichen. Neuer Name. Neues Zeichen.
Widder 'V' Petrus Schlüssel
Stier 8 Andreas Andreaskreuz
Zwillinge Jacobus maj. Bischofsstab
Krebs 6:0 Johannes Ev. Becher
Löwe Q, Thomas Spiess
Jungfrau ITP Jacohus min. Prügel
Waage i Philippus Kreuz
Scorpivn m, Bartholomäus Messer
Schutz I Matthäus Hellebarde
Steinbock z Simon Säge
Wassermann m Judas Thaddäus Keule
Fische Matthias Beil.
Den südlichen Sternbildern giebt er Figuren und Namen
aus dem Alten Testament, den nördlichen aus dem
Neuen Testament und der Kirchengeschichte. S0 macht
er aus dem Schiff Arge die Arche Noah 1), aus dem
s. Scheibel Einleit. zur mathem. Bücherkenntn. Stück XIX.
S. 209-212. Das Werk ist selten, ein Exemplar in der Univ.
Bibliothek zu Breslau.
1) Schiller l. c. p. 21. bei Hevel an dem gleich anzuführenden
Ort p. 14. und bei Semler Astrognos. nov. S. 161 ff.
2) Zuvor ist die Umgestaltung einiger Sternbilder neuem Ursprungs
(die zuerst in Bayers Uranometrie, 1603. vorkommen) zu be-
merken: nehmlich aus dem Paradiesvogel, dem Chamäleon und
der südlichen Fliege macht er die Eva und aus dem fliegenden
Fisch den Abel.