Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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auch Andere diese Freiheit sich genommen, wie die 
Araber, dass selbst die Griechen und Römer einst viele 
Sternbilder anders vorgestellt hätten und selbst bei uns 
auf dem Lande aus dem Schwan das Kreuz Christi ge- 
macht sei. Gegen die Einwendung, dass die blossen 
Namen wohl ohne Aberglauben beibehalten werden, eine 
so allgemein angenommene Terminologie aber nicht ohne 
Leichtsinn geändert werden könne, erklärt er, es sei 
auch nicht nöthig, Willkür zu üben; die Namen oder 
vielmehr Figuren sollten bleiben, nur die Bedeutung ge- 
ändert, dieselben in das Christliche übersetzt werden. 
Ihm sind Bartseh 1) (1624), Harsdörfferß) (um 1656), auch 
Casius 3) (1662) gefolgt,  die aber selbst unter einander 
abweichen. Einige Beispiele mögen diese Bestrebungen 
erläutern. In dem Hercules mit der Keule sieht Schickard 
und Harsdörffer den Simson mit dem Eselskinnbacken, 
Bartsch denselben oder den David, der sich zum Kampf 
mit dem Löwen rüstet (i Sam. 17,  Cäsius den 
Josua; in dem Schlangenhalter Schickard den Paulus 
mit der Otter (Apostelgesch. 28, 3 Hi), Harsdörifer den 
Moses, der die eherne Schlange erhöht, Cäsins den Aaron, 
dessen Stab in eine Schlange verwandelt worden; in dem 
Haupthaar der Berenice Schickard und Bartsch das des 
Simson oder Absalon, Harsdörtfer das des Absalon, Cäsius 
das der Maria Magdalena;  ferner erklärt Schickard 
den grossen Bären für einen der Bären des Elisa (1 Kön. 
2,  den Perseus mit dem Medusenhaupt für David 
i) Jac. Bartschii Plüllisphüßrilllll stellatunm seu vice-globus coe- 
lestis in planpy delinoatus (zuerst Strassb. 1624, s. Scheibel 
a. a. O. S. 195.). Op. eL st. Goldmayeri, Norimb. (1662,) 4". 
p. 79-99.  
i) In seinem Astrugnostischen Kartenspiel. 
3) Philippi Caesii a Zesen Caelunn astronomicu-poeticxxlux 
etc. Amstel. 1662. 8". s. Lalande Bibliogr. astron. p. 252 sq.
	        
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