Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Lazarus, demnächst die drei Sterne im Schwanz desselben 
Sternbildes Maria, Martha und die Magd (Magdalena) ge- 
nannt sein 1). 
2. Umfassender hat sich dies Interesse in neuerer 
Zeit geltend gemacht. 
Auf dasselbe deutet schon der Anstoss, den man 
an den heidnischen Namen auch der Monate und Wochen- 
tage nahm. nlfürwahr, sagt Thomas Campanella 2) (vor 
1620), die Einwohner der neuen Welt verwundern sich 
hoch darob, wenn sie hören, dass im christlichen Verkehr 
die Monate und Wochentage der Heiden im Gebrauch 
sind; desshalb sollen, um die christliche Religion ansehn- 
licher zu machen (welches er als eine der Bedingungen 
einer spanischen Universalmonarchie hinstellt) die Geist- 
lichen und in der Religion erfahrenen Personen darauf 
Acht geben, dass die Namen der Monate und Tage auf 
das Christenthum gerichtet werden, indem sie jene nach 
den 12 Aposteln, diese nach den 7 Sakramenten benennen." 
Hinsichtlich der Sternbilder ist dann dieser Gedanke 
in den Astrognosieen des 17. Jahrhunderts öfters durch- 
geführt worden 3). Den Anfang macht Wilh. Schickard, 
Prof. der Mathematik und der orientalischen Sprachen zu 
Tübingen, in seinem Astroscopium (zuerst 1623) 4), worin 
er fordert, die schmählichen Fabeln des Heidenthums 
möchten abgethan und die Sternbilder im christlichen 
Sinn umgestaltet werden. Er beruft sich darauf, dass 
 Ideler a. a. O. S. 21. 
z) Campanella Von der span. Monarchie, aus dem Ital. übers. 
s. l. 1620. 4". Cap. X. S. 35. lat. Amstel. 1640. 12". p. 95. 
a) Vergl. Ideler Unters. über den Ursprung u. die Bedeutung" 
der Sternnamen S. 369-371. 
       
Vergl. Sc h e i b e! Einleit. zur mathem. Bücherkenntn. Stück XIX. 
S. 188.
	        
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