Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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von Pharao, der durch seine Begierde im rothen iVIeere: 
nnterging, der Schütze von David, dem Streiter wider 
Goliath, endlich der Steinbock davon, dass Esau durch 
seine Lust zur Jagd (und durch das Böeklein) den Segen 
verlor. 
Weiter gehen zwei noch ungedruckte griechische 
Schriften über die Sterne, welche von den Schilfahrern 
beobachtet werden, in einer venetianischen Handschrift.  
indem sie die heidnischen Namen der Sternbilder ganz 
aufgeben und kirchliche an deren Stelle setzen: „denn 
die gottesfürchtigcrn Christen, heisst es in dem ersten 
dieser Aufsätze, haben aus frommer Scheu mit den Namen 
von Heiligen die Sternerscheinungeii belegt, während die 
Hellenen sie einst nach gewissen Thieren, Widdern, Stieren 
und Krebsen übel benannt hatten." Näheres über diese 
neuen Namen ist jedoch nicht mitgetheilt. 
Diese Benennungen nun scheinen mehr gelehrter 
Abkunft zu sein und den Kreis theologischer Bildung 
nicht überschritten zu haben. Dagegen sind einige andere 
Erklärungen der Art in's Volk gedrungen und haben 
volksthümliche Geltung behalten. Die Milchstrasse ist, der 
heidnischen lrminstrasse analog, Jacobsstrasse (auch Weg 
nach Rom) genannt, indem die Pilgerfahrt nach Compo- 
stella, welche zum Himmel führen soll, an den Himmel 
versetzt. wird  und die drei Sterne im Gürtel des Orion 
sind unter dem Namen Jacobsstab dem heil. Apostel ge- 
geben, der nun mit demselben auf der alten Himmelsbahn 
einherziehtß). Selbst aus dem Leben Jesu sind mythische 
1) In einem Cod. gr. bibl. Marci n. 335. chart. in 8". aus dem 
15. Jahrh. bei Morelli Bibl. ms. T. I. p. 217. 
z) Jac. Grimm Deutsche Mytholog. 2. Ausg. S. 331. A. S. 333. 
3) Ebendas. S. 690. Sie werden auch die h. drei Könige genannt, 
s. Ideler Unters. über den Ursprung und die Bedeutung der 
Stemnamen S. 333.
	        
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