Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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logen aufgenommen und hat von da weitere Verbreitung 
erhalten. Man theilte die beiden nördlichsten, unserm 
Scheitel am nächsten kommenden Zeichen, in welchen 
daher die Sonne die grösste Wärme hervorbringt, das 
sind Krebs und Löwe, den beiden vornehmsten Planeten, 
der Sonne und dem Monde, als Behausungen zu: und 
zwar den Löwen als männliches Zeichen der Sonne, den 
Krebs als weibliches Zeichen dem Monde; die fünf übrigen 
Planeten haben jeder zwei Zeichen erhalten, ein Haus 
für den Tag und eines für die Nacht,  nehmlich eines 
in dem Halbkreis der Sonne vom Löwen bis zum Stein- 
bock, das andere in dem Halbkreis des Mondes vom Krebs 
his zum Wassermann. So sind dem Mercur Zwillinge 
und Jungfrau eigen; der Venus Stier und Waage; dem 
Dlars Widder und Scorpion; dem Jupiter Schütz und 
Fische, und dem Saturn Steinbock und Wassermann l). 
Diese Bestimmungen nun sind mit der astrologischen Theorie 
überhaupt auch auf das Mittelalter übergegangen 2). Dem- 
gemäss finden sich auf einem mittelalterlichen Thongefäss 
aus Raeren bei Aachen, welches die planetarischen Gott- 
heiten mit lateinischer Ueberschrift ihrer Namen und der 
deutschen Inschrift: „dit sint de VII Blaneterla zeigt, mit 
den meisten derselben die Thierkreiszeichen, ihre Häuser, 
verbunden 3). Desgleichen sind sie in der Regel darge- 
 Sext. Empir. Adv. math. Lib. V. S. 34. p. 343. ed. Fahr. 
Serv. ad. Virg. Georg. I, 33. Ausführlicher Ptolem. Tetra- 
bibl. (De judic.) Lib. I. Opp. Bas. 1541. in foI. p. 439. Procl. 
Paraphras. in Ptolem. tetrabibl. Lib. I. c. 20. Vergl. IIopp 
Palaeogr. crit. T. III. p. 357. 
2) Von den Häusern der Planeten handelt z. B. Vincent. Bei] ov. 
Spoc. nat. Lib. XV. c. 37.40. p. 1114. e. 1116. e. Roger 
Baco Op. majus p. 161. 163. 
3) Lersch in d. Jahrb. des Vereins von Alterthunasfrouxudexx im 
Rheinlandes II. VIII. S. 149-151.
	        
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