Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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iu der K. Kilnstkammer zu Berlin I): dieser Ring nehm- 
lieh umfasst zwei um eine Axe bewegliche Reifen, von 
denen der äussere die Bilder des Thierkreises selbst, der 
andere die Zeichen für diese Bilder, beide auf dem äusseren 
Bande eingegraben enthält; wenn man aber den die beiden 
Reifen umschliessenden Ring in seine Hälften auseinander 
legt, so wird die Inschrift sichtbar 2): er spricht, so ge- 
schiehfs; er gebeut, so steht es da (Ps. 33,  
Aber ohne Verknüpfung mit einem christlichen Ge- 
danken, nur als Ornament zwischen biblischen Scenen 
vertheilt, sind die Bilder des Thierkreises in Hautrelief 
von Elfehbein vorgestellt auf einem silbernen, stark ver- 
goldeten Becken, einer augsburger Arbeit aus dem 17. 
Jahrhundert, in der K. Kunstkammer zu Berlin 3): dasselbe 
enthält ebenfalls in Elfenbeinrelief in der Mitte das Wunder 
der ehernen Schlange und umher am Rande sechs Dar- 
stellungen aus der Geschichte des Moses,  zwischen 
denen die Zeichen des Thierkreises in ihrer natürlichen 
Folge, je zwei zusammen, sämmtlich bis auf die Zwillinge 
und den Schützen mit einem Genius, erscheinen. 
Uebrigens ist in den eben genannten Raphaelischen 
Kartonen nicht der Thierkreis als Ganzes zur Darstellung 
gekommen; sondern nur die einzelnen Zeichen in der 
Art, dass jedem Planeten seine Häuser beigegeben sind,  
eine Vorstellung, die seit dem 15. Jahrhundert ganz ge- 
wöhnlich ist. 
4. Die Lehre von den Häusern der Planeten ist 
chaldäischen Ursprungs: sie ist von den ägyptischen Astro- 
1) I. F. 124, aus der Naglerschen Sammlung. (von Ledebur) 
Leitfaden für die K. Kunstkammer S. 56. 
a) Im lateinischen Text: diwit et factu sunt; mandaziit et cre- 
atu sunt. 
a) l. A. c. 3. s. (v. Ledebur) Leitfaden für die K. Kunstkammer 
S. 7. Kugler Beschreib. der K. Kunstkannmer zu Berlin S. 215 f.
	        
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