am Portal von St. Denis 1), von Nolre Dame zu Paris 2),
der Kathedrale zu Amiens 3) und von St. Jean zu Bazas i)
aus dem 13. Jahrhundert. Hier kann der Thierkreis eine
doppelte, räumliche und zeitliche Bedeutung haben, ent-
weder als ein Bild des Himmels und der ganzen Welt
oder als ein Bild des Jahres und seiner zwölf Monate,
das letztere zumal, wenn die Beschäftigungen, namentlich
Ackerbauarbeiten jedes Monats beigefügt sind. In diesem
Sinn, als ein Kalenderbild, könnte er daselbst rein um
seiner selbst willen eine Stelle gefunden haben, da der
Kalender mit kirchlichen Interessen eng verbunden, ge-
radezu ein Bestandtheil des Kirchenjahres ist. Doch wird
man auf einen andern Zweck jener Vorstellung geleitet,
wenn man auf die Gegenstände hinblickt, welche an den
Portalen der Kirchen in der Regel von dem Thierkreis
eingeschlossen sind, die Scenen der Menschwerdung oder
der Verherrlichung Christi und der Maria. Da ist der
Thierkreis nebst den ländlichen Beschäftigungen entweder
ein Bild des Himmels und der Erde, anzuzeigen, wie
beide bei diesen Ereignissen betheiligt sind und er um-
giebt sie wie eine Glorie; oder wahrscheinlicher als
Jahresbild zeigt er den Wechsel irdischer Dinge an, im
Gegensatz gegen jene Ereignisse, welche darüber erhaben,
obwohl in denselben eingegangen, ihre ewige Bedeutung
behaupten.
Die andere Darstellung des Thierkreises enthalten
l) Abgebild. bei Lenoir l. c. P1. XX. p. 26. Ei ist jedoch nicht
vollständig (es sind Löwe und Scorpion weggelassen) und es
stehen die Zeichen ausser der Ordnung.
2) Abgeb. ehendas. PI. XXVII. vergl. oben S. 104.
a) Davon sind die Zwillinge und die Jungfrau abgeb. bei Rigoll ot
an dem (S. 288. Anm. 4.) angef. O. p. 376-378. PLXIX.
n. 50. 51.
4) Desmoulins in de Caumont Bullet. monum. T. XII. p. 680.
685-688.
4na-