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des Leibes ausgehen, anzuzeigen, an welchem derselben
unter jedem Zeichen am besten Ader zu lassen ist. Eine
solche Figur enthalten unter den ältesten xylographi-
schon Drucken der Kalender des Johannes de Gamundia
(vom J. 1439), herausgegeben im J. 1468 l) und der
Kalender des Regiomontanus 2), sowie die mit beweglichen
Lettern gedruckten Kalender späterer Zeit, z. B. der von
Strassburg 1518 ß) und von Basel 15214). Sie erscheint
auch in einem feinen Miniaturhilde, welches auf blauem
Grunde mit goldenen Arabesken den Aderlassmann, umher
die Zeichen des Thierkreises in rothen Medaillons ent-
hält, in einem Kalender des Glockendon von 1526, einer
Zierde der K. Bibliothek zu Berlin 5).
Endlich sind zu astronomischen Texten alterthüm-
liche Malereien nicht nur der Thierkreisbilder, sondern
auch der andern Sternbilder vorhanden in Handschriften
des Aratus und Hyginus seit dem 9. Jahrhundert, deren
weiterhin noch gedacht werden soll.
3. Die Vorstellungen aber, in denen die Bilder des
Thierkreises einem christlichen Gedanken sich unterordnen,
sind von dreifacher Art. Es sind erstens Sculpturen, die
sich seit dem 10. Jahrhundert nachweisen lassen, sowohl
im Innern der Kirchen, als an deren Portalen. So sieht
man ihn an Kapitälen der Kirche Saint-Germain-des-
Pres in Paris aus der zweiten Hälfte des 10. Jahr-
hunderts ü), ferner mit den Beschäftigungen der Monate
l) Ein Abdruck im K. Kupferstichkabinet zu Berlin, s. Sotzmann
im Seräpeum, 1842. S. 182 f. 197. mit Facsimile.
2) Vergl. Bechstein Deutsches Museum für Gesch, Literatur,
Kunst u. Alterthumsforschung Bd. I. S. 257 f.
1') Titelblatt.
4) Bl. C. IV. vers. und l. III. rect.
a) Ms. germ. in 8". n. 9. Bl. 13. b.
G) Lenoir Monum. de la France 1840. fol. p. 19. a.