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sind 1), in einem christlichen Cömeterium gefunden; doch
ist dies nicht beweisend für den christlichen Gebrauch,
noch weniger den christlichen Ursprung desselben.
Mehrere Gemmenbilder der Art hat man der christ-
lichen Secte der Priscillianisten beigemessen. Namentlich
sind für Amulete derselben gehalten ein Achat bei de la
Chausse 2), auf welchem der Sonnengott mit der Quadriga
umgeben von den Zeichen des Thierkreises erscheint,
sowie ein Onyx im Museum zu Florenz 3), dessen eine
Seite dieselbe Vorstellung enthält, während auf der andern
Seite die Mondgöttin mit einem Zweigespann umgeben
von einer Schlange, die mit dem Kopf den Schwanz fasst,
erscheint. Desgleichen hat man eine Gemme mit der
Vorstellung eines Kriegers, der inmitten jener Zeichen
stehend in deren Schutz sich zu begeben scheint 4), auf
priscillianischen Ursprung zurückgeführt 5). Da jedoch
die Lehre dieser Secte von dem Einfluss der Thierkreis-
zeichen ihr nicht eigenthümlich, sondern eine heidnisch-
aswologische Ueberlieferung ist (s. vorhin S. 282.), auch
diese Steine keine Spur des christlichen Bekenntnisses
an sich tragen; so ist jene Vermuthung ebenso wenig
begründet.
Eine wiener Gemme (i) aber, welche in Gestalt einer
l) Abgebild. bei Boldctti Osservaz. p. 500. n. 15. vergl. p. 501.
col. 2.
2) Causeus Mus. Roman. T. I. Sect. I. Tab. 37. s. p. 25. Ebenso
eine Gemme, welche das Sonnengesicht. umgeben von Planeten-
göttern zeigt, Ihid. p. 26. Tab. 38.
3) Gori Mus. Florent. T. ll. Tab. LXXXVIII. fig. 1. s. p. 141.
4) Abgebild. bei Macarii Abraxas Tab. XX. flg. 81. in Miscell.
Chiflet. Vol. VI. Antv. 1657. 4". Matter I-list. du gnostic.
Planch. VIII. llg. 8. s. Explic. p. 93.
b) J0. Chiflet Commeni. in Macar. Ahrax. l. c. p. 125. Matter
l. c. Expl. des planch. p. 88. vergl. p. 91.
b) Wovon ein Abguss in der K. Gemmensanxml. zu Berlin.