Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

286 
sind 1), in einem christlichen Cömeterium gefunden; doch 
ist dies nicht beweisend für den christlichen Gebrauch, 
noch weniger den christlichen Ursprung desselben. 
Mehrere Gemmenbilder der Art hat man der christ- 
lichen Secte der Priscillianisten beigemessen. Namentlich 
sind für Amulete derselben gehalten ein Achat bei de la 
Chausse 2), auf welchem der Sonnengott mit der Quadriga 
umgeben von den Zeichen des Thierkreises erscheint, 
sowie ein Onyx im Museum zu Florenz 3), dessen eine 
Seite dieselbe Vorstellung enthält, während auf der andern 
Seite die Mondgöttin mit einem Zweigespann umgeben 
von einer Schlange, die mit dem Kopf den Schwanz fasst, 
erscheint. Desgleichen hat man eine Gemme mit der 
Vorstellung eines Kriegers, der inmitten jener Zeichen 
stehend in deren Schutz sich zu begeben scheint 4), auf 
priscillianischen Ursprung zurückgeführt 5). Da jedoch 
die Lehre dieser Secte von dem Einfluss der Thierkreis- 
zeichen ihr nicht eigenthümlich, sondern eine heidnisch- 
aswologische Ueberlieferung ist (s. vorhin S. 282.), auch 
diese Steine keine Spur des christlichen Bekenntnisses 
an sich tragen; so ist jene Vermuthung ebenso wenig 
begründet. 
Eine wiener Gemme (i) aber, welche in Gestalt einer 
l) Abgebild. bei Boldctti Osservaz. p. 500. n. 15. vergl. p. 501. 
col. 2. 
2) Causeus Mus. Roman. T. I. Sect. I. Tab. 37. s. p. 25. Ebenso 
eine Gemme, welche das Sonnengesicht. umgeben von Planeten- 
göttern zeigt, Ihid. p. 26. Tab. 38. 
3) Gori Mus. Florent. T. ll. Tab. LXXXVIII. fig. 1. s. p. 141. 
4) Abgebild. bei Macarii Abraxas Tab. XX. flg. 81. in Miscell. 
Chiflet. Vol. VI. Antv. 1657. 4". Matter I-list. du gnostic. 
Planch. VIII. llg. 8. s. Explic. p. 93. 
b) J0. Chiflet Commeni. in Macar. Ahrax. l. c. p. 125. Matter 
l. c. Expl. des planch. p. 88. vergl. p. 91. 
b) Wovon ein Abguss in der K. Gemmensanxml. zu Berlin.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.