285
Beziehung auf alt- und neutestamentliche Ereignisse (wo-
von noch besonders die Rede sein wird); darauf folgt
als Grund die physische Erklärung und zuletzt eine figür-
liche Deutung auf sittliche Zustände, meist Tugenden,
aber auch Laster 1).
Die
Kunstvorstellung"
der
Sternbilder.
i. Die Sternbilder des Thierkreises, welche auf antiken
Denkmälern einzeln häufig 2), nicht selten auch insgesammt
als ganzer Thierkreis 3) vorkommen, lassen sich in der
altchristlichen Kunst nicht sicher nachweisen.
Zwar ist ein metallenes Armband, auf dessen äusserer
Seite die zwölf Zeichen des Thierkreises eingegraben
Z. B. p. 45. b. Figura: (äz-vnini inter sidera positi illos in
ecclesia designant, qui gemina dilectione repleti observant quod
dictum est! diliges dominum deum tuum ex toto corde tuo GI
proximunl tuum sicut te ipsum.
2) Kop p Palaeogr. crit. T. III. p. 327.
3) Das Denkmal zu Igel enthält an der Nordseite im Giebelfeld
den Sonnengott von vier Bossen gezogen und als Hauptbild im
grossen Felde unter dem Fries den Thierkreis mit seinen zviriilf
Bildern. Derselbe findet sich auf dem lilithrzisdenkmal von
Hecldernheiix: im Museum zu Wiesbaden, s. oben S. 120. Anm. 6.
Von Nlünzen mit dem Ihierkreis, in dessen Mitte Jupiter
thront. und von Gemmen mit den? Tllierkreis, in dessen Mille
Pan die Flöte spielt, s. oben S. 64 f. 255 f. Zwei Onyxe mit den
zwölf Zeichen des Thierkreises, in deren Mitte die Sonne, bei
Gori Mus. Florent. T. II. p. 141. Tab. LXXXVIII. lig. 1. 2.
Eine antike Puste mit den zwölf Zeichen des Thierkreises. nach
der Ordnung des römischen Jahres, in deren Mitte die W'öllin
mit Komulus und Remus unter dem Feigenbaum, in der K.
Gemmensamml. zu Berlin Kl. V. n. 83. Tölken Erkl. Verzeichn.
S. 320. S. übrigens Kopp l. c. p. 327 sq. O. Müller
Handb. der Archäol. der Kunst S. 400. A. 5. S. 651. Lersch
in den Jahrb. des Vereins von Alterthumsfr. im Rheinlande
H. IV. S. 165 1'. 167.