Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Computus eines ungenannten Verfassers vom J. 810   
Dagegen Helpericus Mönch von St. Gallen 2) um 980 sieht 
von den „lächerlichen Fabeln der Dichter" ganz ab und 
hält sich durchgängig an jene physische Deutung der 
Thierkreiszeichen, mit Berufung auf ältere Philosophen, 
aus deren Schriften er geschöpft habe; nur über die 
allegorische Bedeutung der Zwillinge, sagt er, habe er 
wenig finden können. Auf diese Erklärung verweiset 
Wilhelm von Conchis 3) in der ersten Hälfte des 12. Jahr- 
hunderts.  Endlich werden von einem Zeitgenossen des 
letztern, dem Honorius von Autun4), für alle Zeichen 
des Thierkreises beide Erklärungen, die nlythologische 
und die physische, neben einander gestellt. Ebenso ver- 
fährt Wilhelm Durandus 5) in der zweiten Hälfte des 
13. Jahrhunderts. Von besonderem Interesse aber ist 
ein Kalendarium, welches auf den schon früher erwähnten 
Computus folgt, in einer Stuttgarter Handschrift aus dem 
12. Jahrhundert G); dasselbe giebt nehmlich für jedes 
Zeichen eine vierfache Erklärung unter der Aufschrift 
Fabula, Veritas, Ratio und Figura: der Fabel, d. h. der 
heidnisch-mythologischen Erklärung, wird die Wahrheit 
gegenübergestellt, das ist eine christliche Erklärung durch 
 Anonym. Lib. de computo c. 109. 142. in Murator. Anccd. 
ex Ambros. hibl. codd. T. III. p. 162. 194. 
2) Helperic. Lib. de comput. eccles. c. 2. in Pez. Thes, Aneci 
noviss. T. II. P. 2. p. 188-190. 
a) De elcment. philos. unter dem Namen des Beda, in dessen 
Werken ed. C01. T. II. p. 213 sq. 
4) Houor. Augustod. De imag. mundi Lib. I. c. 92-103. in 
der Max. Bibl. Patr. T. XX. p. 976. Aber ausschliesslich die 
physische Erklärung ist hieraus entlehnt von V in ce nt. B ellov. 
Spec. nat. Lib. XV. c. 35. p. 1113. 
5) Durand. Rationar. div. oflic. Lib. VIII. c. 3. ß. 6w17. 
 Die zu Anfang das Chronic. Zwifaltense minus enthält (s. oben 
S. 226.); das Kalendarium steht von p. 18. b. an.
	        
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