Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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selbst im Himmel zu leben schienen und ihren thierischen 
Wandel auf Erden durch Anordnung von Sternbildern 
zu Ehren brachten. S0 werde dort der Hund der Erigone 
gezeigt und Chiron der Centaur und die Bärin der Kallisto. 
Ob denn, bevor dieselben sich hervorgethan hätten, der 
Himmel ohne Schmuck gewesen? Und gar das Haupt- 
haar der Berenice! wo denn deren Sterne gewesen, be- 
vor sie gestorben sei? Ferner wie es unter den Stern- 
bildern sich reime, dass zwar ein schädliches Thier, der 
Drache, vom Hercules zertreten werde; aber der Adler, 
der den menschenschaifenden Prometheus angefressen habe, 
geehrt sei? Wenn man den ehehrecherischen Schwan 
(worin Jupiter sich verwandelt haben soll) sammt den 
Dioskuren dorthin versetzt habe, warum nicht auch die 
chebrecherische Helena? Es wird auch der Widerspruch 
den Heiden vorgehalten, dass sie am Himmel den Stier 
verehren und sein Abbild auf Erden schlachten. 
Anders ist es mit den Sternbildern, welche im Alten 
Testament erwähnt werden; das sind nach der Ueber- 
setzung der LXX: die Plejaden, Arcturus und Orion; 
und nach der Vulgata ausserdem noch die Hyaden (in 
Hiob 9,  Wenigstens meinte man in älterer Zeit, 
nach Anleitung von Ps. 147, 4: „er berechnet die Zahl 
der Sterne und alle benennt er mit Namen," dass diese 
von Gott ihre Namen, und zwar jene griechischen, hätten. 
Dies scheint Theophilus anzudeuten 1). Bestimmter be- 
hauptet es der Verfasser des Commentars zum Jesaias 
unter dem Namen Basilius des Grossen 2): Zahl und 
 Theophil. Ad Autol. Lib. I. c. 6. p. 341.  Dionys. Alex. 
De nat. fr. bei Euseb. Praep. ev. XIV, 25. p. 776. a. Galland. 
Bibl. Patr. T. III. p. 488. d. bedient sich der Namen Arcturus, 
Orion, Plejaden, ohne sie weiter zu erläutern. 
z) Ps. Basil. Comment. in Jes. 13, 10. Üpp. T. I. p. 582. a.
	        
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