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die Säingverin eine Muse, wie bei der Venus und dem
Jupiter 1); daneben wird aber auch die poetische Personi-
lication ganz bei Seite gesetzt und der Ton natürlich von
der Bewegung der Himmelskörper abgeleitet 2). An-
derestheils sind es Engel, welche die Sphärenmusik mit
Gesang begleiten, nach einer Andeutung bei Dante (im
14. JahrhJ, der sonst dieser Vorstellung nicht weiter
Raum gegeben hat:
Bevor die Engel sangen, deren Sang
Nur Nachklang ist vom Lied' der ew'geu Sphären 3).
2. Doch schon im 13. Jahrhundert war ein Wende-
punkt in dieser Lehre eingetreten dliPCh den Einfluss
aristotelischer Weltweisheit, wodurch fernere Beistimmung"
ihr entzogen wurde. Von diesem Ausgang soll hier in
der Kürze noch Rechenschaft gegeben werden.
Vor allem haben die Häupter der Scholastik sich
gegen sie erklärt. Albertus Magnus hat in naturwissen-
ferner c.
s. p. 365;
Altius exclamat reliquis Syrena tnn
Zvlartis.
mtis
1) S. die folg. Anmerk.
2) Alan. l. c. c. 6. p. 363. vom Monde. Ferner
p. 364:
Sphaeräque Luciferi
Nlutu parhlriens sonitum lascivil acuta
Vuce, nec in cythara Veneris plebeja putatxlr
Musa.
vom Monde.
Ferner
V01)
Venus,
der
Und
vom Mars, lbid. c. 8. p. 364:
(Martis) sphaera rnens forrentis more, tonando
Clamat.
Dagegen vom Jupiter Ibid. p. 365:
Qui motu generans sonitum non verberat auram
Cantibus, et dulcemn philomelam reddit amoenans
Musa Jovis.
Dante Purgat. XXX, 92. Streckf.