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Naehweisung, nach Nicomachus, dass der tiefste 'l'en dem
Saturn 1) und so ferner die folgenden den nächsten Pla-
neten, also dem Monde der höchste Ton eigen sei; wo-
gegen Cicero die umgekehrte Ordnung annelime, so
dass dem Monde der tiefste Ton zukomme 2).
Hiernach ist dieser Gegenstand zunächst nach seinem
künstlerischen Interesse von den kirchlichen Schriftstellern
über Musik, sei es in der allgemeinen Encyclopädie oder
in besondern Schriften aufgenommen. Cassiodorus 3) deutet
nur sehr allgemein an: es seien auch Himmel und Erde
nicht ohne Musik, sofern nach dem Zeugniss des Pytha-
goras diese Welt durch dieselbe gegründet sei und regiert
werde. Etwas bestimmter lautet die Aussage des Isidorus
von Sevilla in seinem grosseil encyelopädischen Werk 4),
welche Rhabanus Maurus wörtlich abgeschrieben hat 5).
Ein Zeitgenosse desselben Aurelianus Mönch im Kloster
llloutier-Saint-Jeane), um 843, giebt jene dreifache Ein-
theilung der Musik, insbesondere die Beschreibung der
musica mundana, wörtlich nach Boethius mit einigen
Zusätzen, indem er sich namentlich für die Anerkennung
der himmlischen Harmonie auf das Wort des Herrn an
Hiob beruft: aut concentum coeli quis (lormire facitT).
Ibid. c. 20. p. 1384. und weiter c. 27, welches von der Frage
handelt: qui nervi quibzas .s'yderibus compurentur, p. 1391 sq.
2) Vergl. oben S. 247. Anm. 1.
a) Cassiodor. De art. liber. c. 5. Opp. ed. Garet. T. II. p. 586.
4) Isidor. Orig. Lib. III. c. 17. S. 1. Opp. T. III. p. 133. ed.
Arev.: Itaque sine musica nulla disciplina potest esse perfecta:
nihil enim est, sine illa. Nam et ipse nlundus quadmn harmonia
sonorum fertur esse compositus et caelum ipsum sub harmoniae
modulatione revolvimur.
5) Rhaban. Maur. De univcrs. Lib. XVIII. c. 4. Opp. T. I. p. 230.
ü) Reomense Monasterium in der Diöcese von Langres.
7) Aurelian. Beomens. Music. disc. c. 3. bei Gerben. Script.
eccles. de music. sacra potiss. T. I. p. 32. Ebenso c. 8. p. 40. col. 2.