Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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und Sternen und die Harmonie der Himmelskörper be- 
zeichnet zu werden scheine; auch einige der unsrigen, 
sagt er, sähen es so an: und obwohl das nicht Glauben 
gefunden habe, scheine es doch um seiner Lieblichkeit 
willen nicht fremdartig 1).  Anderswo aber widerspricht 
er ausdrücklich der Ansicht von der Sphärenmusik, nach 
dem Vorgang eines gleichzeitigen griechischen Kirchen- 
lehrers. 
2. Das ist Basilius der Grosse, Bischof von Casarea 
in Cappadocien, welcher schroffen Widerspruch erhebt in 
seinem Commentar des Sechstagewerks 2). Indem er die 
Schöpfung der Himmelsvcste erläutert, gedenkt er auch 
der Behauptung, dass die sieben Planetensphären den 
Aether durchschneidend, einen wohllautenden und har- 
monischen Klang hervorbringen, der nur deshalb nicht 
gehört werde, weil wir von Anfang an daran gewöhnt 
die Empfindung dafür verloren haben, gleich denen, deren 
Gehör in Schmiedewerkstäitten betäubt sei. Er begnügt 
sich aber dies für augenscheinlich sophistisch und un- 
haltbar zu erklären, mit dessen Widerlegung ein Mann 
sich nicht befassen könne, der mit der Zeit zu sparen 
wisse und die Einsicht seiner Zuhörer beachte.  Bei 
derselben Gelegenheit, der Erklärung des Sechstagesverks, 
und in Abhängigkeit von Basilius, aber anständiger be- 
spricht Ambrosius 3) jene Behauptung: er führt dabei 
von Seiten ihrer Vertheidiger zwei Gründe an zur Er- 
klärung, dass der Ton nicht gehört werde: nehmlich 
 Auch Licentius in seinem Gedicht an den Augustinus v. 7. 
(Wernsdorf. Poet. lat. min. T. IV. p. 518.) giebl: eine Andeutung 
der Sphürenmusik: es ist aber nicht sicher zu ersehen, wie 
weit sie ernstlich gemeint ist, da dasselbe auch sonst manche 
Axibequenumgen enthält. 
2) Basil. In Hexaeixl. Hom. III. c. 3. Opp. T. I. p. 24. c. d. 
3) Ambros. In Hexaem. Lib. II. c. 2. S. 6. 7. Opp. T. I. p. 25.
	        
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