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kugelförmige Silberplatte, jetzt in einen Ring gefasst, im
K. Museum zu Berlin 1): dort sieht man in der Mitte des
Thierkreises den Pan stehen und auf einer Tuba aufwärts
blasen, vor ihm einen brennenden Altar, an dem sich ein
Bock aufrichtct und darüber einen Stern. Aehnlich, aber
einfacher, mit Hinweglassung der lctztern Figuren, zeigt
eine grüne antike Paste im K. Museum zu Berlin 2) den
ganz menschlich gestalteten Pan neben einem Baum
sitzend, wie er in der Mitte des 'l'hierkreises die Doppel-
flöte bläseL. Endlich wiederholt sich die letztere Vor-
stellung, aber mit einer bedeutsamen Zugabe, auf einer
andern daselbst befindlichen grünen antiken Paste 3): Pan
sitzt, auf einer einfachen Flöte hlaseud, in der Mitte des
Thierkreises, um welchen in einem zweiten Kreise sieben
Wagen mit den symbolischen Thieren der Planetengötter
bespannt erscheinen: da sind also auch die Planeten an-
gedeutet, gleichsam das Instrument, wodurch die Harmonie
der Welt bewirkt wird, während die Ursache persön-
lich angeschaut wird im Pan. Diese Vorstellungwird
noch reicher und anschaulicher durch eine Fortbildung
des Mythus, indem auch der Takt dieser himmlischen
Musik in Person gezeigt wird. Das ist Krotos, der Sohn
des Pan, ursprünglich der personilicirte Takt des bacchi-
Ibid. T. II. p. 30. Hirt Bilderbuch S. 162. Taf. 21, 5. Creuzer
Symbol. u. Mythol. 3. Ausg. Th II. H. 1. S. 318. Taf. V. 11g. 19.
Vergl. O.MüllerHandb. der Archäol. der Kunst S. 387,8. 8.612.
Unter den Goldschmucksachen im Antiquariunl, Winckel ma nn
Descript. des pierres grav. C1. II. n. 1232. p. 204. Tülken
Erkl. Verzeichn. S. XXVII. Creuzer a. a. O. Th. IV. S. 69.
2) Gemmensamml. KI. III. n. 1113. Tölken Erkl. Verzeirbn.
S. 206; (ehemals C1. II. n. 1234. bei Winckelmann l. c.
p. 205.)
3) III. III. n. 1114. S. 207; (ehemals C1. II. n. 1233. bei Win ekel-
mann l. c. p. 205.)