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der Fixsternhiminel hinzugerechnet. Einer solchen Ver-
theilung der Musen gedenkt Plutarch 1), dass deren acht
im Himmel, in den acht Sphären ihren Sitz haben und
den Umläufen derselben verstehen, während die neunte
den Baum unter dem Monde inne hat und den Sterb-
lichen ihre Gaben spendet: doch wird jenen überirdischen
nur die Bestimmung gegeben, das harmonische Verhält-
niss der Planeten unter einander und zum Fixsternhimmel
Zu erhalten, von einer Musik des Himmels ist dabei
nicht die Rede. Ausführlich aber äussert sich darüber
Martianus Capella 2), welcher sowohl den Himmelskörpern
ein harmonisches Geläute von lieblicher Melodie beimisst 3),
als einem jeden eine Muse mit entsprechendem Gesange
zutheilt, und zwar
dem Fixsternhimmel die Urania
„ Saturn „ Polymnia
„ Jupiter „ Euterpe
„ Mars „ Erato
der Sonne „ Melpomene
„ Venus „ Terpsichore
dem Mercur „ Kalliope
„ Monde „ Klio;
die Thalia allein, weil der sie tragende Schwan der Last
und des Fluges ungewohnt, den nährenden Sumpf auf-
I) Plutarch. Sympos. Lib. IX. qu. 14. c. 6. p. 746. a. Id. De
annimae procreat. in Tim. c. 32. extrÄ p. 1029. d. Plutarch
erwähnt an der erstem Stelle (c. 4. p. 745. b. cf. c. 3. p.
744. c.) die delphische Sage, welche nur drei Musen kannte
und zwar, indem sie die Welt dreifach eintheilte, in den Fix-
sternhimnlel, den Planetenhilnumel und den sublunarischen Raum,
die nach harmonischen Verhältnissen verbunden wären, für
jeden derselben eine Muse als Wächter annahln.
2) Martian. Capell. De nupt. phil. et Merc. Lib. l. S. 27. 28.
p. 68 sqq.
3) Vßrgl. ehendas. Lib. 1x. s. 921. p. 715.