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1. Bis zum achten Jahrhundert . . . . . . . . 592-628
Verhalten zu der antiken Kunstvorstellung. 1. Abwehr der
heidnischen Cultusbilder: in der griechischen Kirche Zerstörung
der Tempel der Stadt-Tyche oder Verwandlung derselben in Kirchen.
In der lateinischen Kirche: zu Carthago Verwahrung des Augustinus
wider die Theilnahme der Christen an heidnischen Mahlzeiten zu
Ehren des Stadlgenius; zu Rom heidnischer Cultus der Roma und
dessen Bekämpfung durch Prudentius. 2. Zu Constantinopel: Er-
richtung von Tychehildern durch Constantin d. Gr. und Verehrung
derselben bis auf Theodoslus d. Gr. Fernere Erhaltung dieser Bil-
der und Aberglaube an ihre Macht. 3. Personilication von Städten und
Ländern bei den Kirchenschriflslellern. 4. Dieselbe auf Denkmälern
einestheils nach antikem Herkommen. Im 4. JuhrlL: die Figuren
von Rom und Cnnstantinapel auf Kaisermünzen; von Cäsarea in
einem Edelstein; der Hauptstädfe des römischen Reichs in Rund-
werken und in einem Miniaturbilde. Die Figuren der Provinzen
alsAmtszeichen in der Notitia dignitatum aus dem Anf. des 5.Jahrh.
5. Ferner im 5. u. 6. Jahrh.: Städtcliguren auf Kaiser, auf ost-
gothischen und vandalischen Münzen; auf Consulardiptychen. Ein
Mosaikbild und eine toga picta. 6. Anderntheils die Personiücation
von Ländern und Städten in biblischen Scenen: Aegypten und die
Wüste beim Auszug der lsraelilen auf Sarkophagen; Städte aus der
Geschichte des Josua in Miniaturen 7. Jahrh.
2. Vom neunten bis zum zwölften Jahrhundert . . 628-
1. Nachbildung alter Cultushilder: Statuen des Stadtglücks zu
Constantinopel. Die Sage von Statuen der unterworfenen Völker
mit Glocken am Halse zu Rom. 2. Weltliche Darstellungen: die
Figuren von Städten und Ländern in Handschriften des 9. u. 11.
Jahrh. 3. Biblische Darstellungen: die Figur der Wüste beim Aus-
111g der Israeliten und die Figur Babels in Handschriften des
10. u. 12. Jahrh.
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dreizehnten his zum sechzehnten Jahrhundert 637-
Vom
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1. Weltliche Darstellungen des 13. u. 14. Jahrh.: Städteiiguren
in einer Strassencharte; die Buma in einer Handschrift des Sachsen-
spiegels, auf römischen Münzen, auf einer Fahne und in Gemälden
des Cola di Rienzo. 2. Kirchliche Denkmäler vom 14-16. Jahrh.:
besonders die Roma als heidnisch, christlich und antichristlich in
Frescobildern, Reliefs und Miniaturen; Städte und Provinzen auf
Grabdenkmälern. 3. Weltliche Darstellungen antiken Inhalts im
15. und 16. Jahrlm: Slädteiiguren aus dem Herocnkreise und aus
der römischen Geschichte. 4. Weltliche Darstellungen aus der
Gegenwart im 15. u. 16. Jahrh.: a) Figuren von Städten und Län-
dern in Gruppen mit dem Ausdruck der Unterwerfung, Begrüssung,
des Hülfesuchens. b) Einzelne Figuren von Städten (Venetia, Fio-
renza). Ländern (Germania) und Welttheilen in Gemälden und
Seulpturen von Bronze, Silber, Elfenbein; Städteiiguren auf
Münzen, namentlich der Mediceer (Fiorenza), Kaiser Kax-Ps V. und
der Päpste (Roms als Amazone und als Pallas).