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Planeten 1). Worauf in der zweiten Reihe der Sünden-
fall folgt u. s. w.
5. Ganz entgegengesetzt ist in neuerer Zeit der selt-
same Versuch gemacht, jene mehr als zweitausendjährige,
unter allen christlichen Völkern eingebürgerte Ueber-
liefernng hinsichtlich der Namen und Figuren der Planeten
zu beseitigen und nach biblischen Personen statt nach
heidnischen Göttern sie zu benennen. Im Jahre 1627
gab Jnlius Schiller sein Coelum stellatum christianum
heraus, worin die Planeten folgende Namen erhalten 2):
Saturn, Jupiter, Mars, Venus, Mercur,
Adam, Moses, Josua, Johannes, Elias;
ferner lieisst der Mond Maria und die Sonne Christus;
ebenso, wie daselbst auch die Thierkreiszeichen nach
den zwölf Aposteln und alle übrigen Sternbilder nach
heiligen Personen benannt und dargestellt sind (s. unten
S. 49, III, Doch hat dies System weder bei den
Astronomen noch im gemeinen Leben Eingang finden
können.
III.
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der
Harmonie
der
Sphären.
Die bisher erörterten Knnstvorstellungen der Planeten
befolgen die Namen, welche heidnische Dichter ihnen
Hßgeben.
Saturn erscheint als ein alter Mann von gräulichem Aussehen,
in einer Hand die Sense, in der andern ein Kind, das er eben
zu verschlingen im Begriff ist; Jupiter mit Krone und Scepter;
Mars in voller Rüstung mit Schwerdt und Schild; Sol mit
Strahlen um das Haupt, in römischer Rüstung, in der Rechten
ein Scepter haltend; Venus in der rechten Hand eine Ilugel,
auf welcher Amor steht, in der Linken einen Pfeil haltend;
Mercur mit dem Schlangenstah, auf einer Pfeife blasend; Lima
mit Bogen und Köcher.
z) S. bei Hevel Firmament. Sobiesc. s. Uranograph. p. 14.