Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Ferner fmdet sich eine doppelte Folge von Planeten- 
bildern in einer heidelberger Handschrift 1), jenem Ka- 
lenderbuch aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, das schon 
vorhin bei den Elementen vorgekommen ist. Es enthält 
(Bl. 98. b. ff.) für jeden Planeten auf je einer Folioseite 
zwei Bilder nebst deutscher Beschreibung: zuerst er- 
scheinen sie bekleidet, auf einem Wagen mit zwei Pfer- 
den oder zwei Vögeln fahrend; dann noch einmal zum 
Theil nackt, stehend neben einer oder etlichen Personen, 
die unter ihrem Einfluss geboren sind 2). Die Beschreibung 
in Versen stimmt überein mit der vorerwähnten Be- 
schreibung bei den Planetenbildern im berliner Kupfer- 
stichkabinet. Dazu kommt noch eine Planetentafel (Bl. 
103.  auf welcher die Planetengötter rings im Kreise 
um die Sonne dargestellt sind 3). 
Hiernächst enthält auch eine ganze Reihe gedruck- 
ter Kalender in colorirten Holzschnittbildern die Planeten- 
iiguren, und zwar erscheinen dieselben jener Planeten- 
folge im K. Kupferstichkabinet zu Berlin genau, bis auf 
geringe Abweichungen der Attribute 4), nachgebildet; 
aber die Planeten sammt ihren Kindern sind in diesen 
Drucken durchgängig mit je vier Versen, welche mit 
den Versen in der berliner Handschrift des 14. Jahr- 
l) Cod. Palat. n. 832. in fol. 
2) Von den Figuren der Sonne und des Mondes s. oben S. 194. 
3) In einem ähnlichen Kalenderbuch in Heidelberg, Cod. Palat. 
n. 833. in fol. vom J. 1552 kommen die Planetenbilder zwar 
nicht einzeln vor, wohl aber (Bl. 98. a.) ebenso auf einer Tafel 
zusammengestellt im Kreise um die Sonne, jedoch mit einigen 
Abweichungen in den Attributen. 
4) Namentlich hat Jupiter meist einen abgehauenen Kopf in der 
einen Hand, während die andere das Schwerdt gefasst hält, und 
Sol Scepter und Schwerdt in den Händen.
	        
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