Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Planetengötter 1) stehend, nackt, mit einem Stern auf der 
Sohaam (nur Sol hat die Sonne und Luna den Halbmond 
statt des Sterns) befinden sich in Medaillons, in denen 
auch noch eine oder zwei Thierkreisfiguren in kleineren 
Medaillons angebracht sind. Den grössern, untern Theil 
der Bilder nehmen wiederum die Lieblingsbeschäftigungen 
der unter dem Planeten geborenen Menschen ein,  nach 
Anleitung der Beschreibung, welche sammt einer Be- 
schreibung des Planeten selbst in deutschen Versen auf 
der gegenüberstehenden Vorderseite des nächsten Blattes 
handschriftlich beigefügt istQ). Es sind zweimal zwölf 
Verse, sämmtlich eine Uebersetzung, die erste Strophe 
vollständig, die zweite im Auszug, der lateinischen Verse 
(jedesmal von 12 und 19 Zeilen) in der eben erwähnten 
Handschrift der K. Bibliothek zu Berlin.  Von zwei 
verschiedenen deutschen Nachbildungen dieser Planeten- 
folge, die auch den Text in Holz geschnitten enthalten, 
befindet sich die eine zu Hildburghausen in J. Meyeris 
Besitz 3), die andere unvollständig in der Universitäts- 
bibliothek zu Heidelberg 4). 
 Sol gekrönt, bärtig, ein Scepter in der Rechten, ein offenes 
Buch in der Linken; Luna in der Bechten ein Bündel Stäbe 
(vielmehr eine Fackel), in der Linken ein Horn; Saturn bärtig, 
in der Rechten eine Sichel, mit der Linken sich aufeine Krücke 
stützend; Jupiter mit einer Mütze aufdem Kopf, in der Rechten 
einen Stab (vielmehr ein Schwerdt), in der Linken den Blitz 
haltend; Mars bärtig, behelmt; Venus einen Blumenkranz auf 
dem Kopf, mit einem Spiegel in der Rechten, einer Blumen- 
staude in der Linken; Mercur in der Rechten zwei verschlungene 
Schlangen, in der Linken einen Beutel haltend. 
2) Die Verse der Venus bei Sotzmann a. a. O. S. 188. 
a) Beschrieben vonBechstein Deutsches Museum für Gesch., Lite- 
ratur, Kunst u. Alterthumsf. Bd. I. 1842. S. 243-4252. mit Fac- 
simile auf Taf. III. Vergl. Sotzmann a. a. O. S. 212. 
4) N0. 438. der deutschen Handschr. s. Sotzmann a. a. O. S. 
188 f. 207.
	        
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