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Planetengötter 1) stehend, nackt, mit einem Stern auf der
Sohaam (nur Sol hat die Sonne und Luna den Halbmond
statt des Sterns) befinden sich in Medaillons, in denen
auch noch eine oder zwei Thierkreisfiguren in kleineren
Medaillons angebracht sind. Den grössern, untern Theil
der Bilder nehmen wiederum die Lieblingsbeschäftigungen
der unter dem Planeten geborenen Menschen ein, nach
Anleitung der Beschreibung, welche sammt einer Be-
schreibung des Planeten selbst in deutschen Versen auf
der gegenüberstehenden Vorderseite des nächsten Blattes
handschriftlich beigefügt istQ). Es sind zweimal zwölf
Verse, sämmtlich eine Uebersetzung, die erste Strophe
vollständig, die zweite im Auszug, der lateinischen Verse
(jedesmal von 12 und 19 Zeilen) in der eben erwähnten
Handschrift der K. Bibliothek zu Berlin. Von zwei
verschiedenen deutschen Nachbildungen dieser Planeten-
folge, die auch den Text in Holz geschnitten enthalten,
befindet sich die eine zu Hildburghausen in J. Meyeris
Besitz 3), die andere unvollständig in der Universitäts-
bibliothek zu Heidelberg 4).
Sol gekrönt, bärtig, ein Scepter in der Rechten, ein offenes
Buch in der Linken; Luna in der Bechten ein Bündel Stäbe
(vielmehr eine Fackel), in der Linken ein Horn; Saturn bärtig,
in der Rechten eine Sichel, mit der Linken sich aufeine Krücke
stützend; Jupiter mit einer Mütze aufdem Kopf, in der Rechten
einen Stab (vielmehr ein Schwerdt), in der Linken den Blitz
haltend; Mars bärtig, behelmt; Venus einen Blumenkranz auf
dem Kopf, mit einem Spiegel in der Rechten, einer Blumen-
staude in der Linken; Mercur in der Rechten zwei verschlungene
Schlangen, in der Linken einen Beutel haltend.
2) Die Verse der Venus bei Sotzmann a. a. O. S. 188.
a) Beschrieben vonBechstein Deutsches Museum für Gesch., Lite-
ratur, Kunst u. Alterthumsf. Bd. I. 1842. S. 243-4252. mit Fac-
simile auf Taf. III. Vergl. Sotzmann a. a. O. S. 212.
4) N0. 438. der deutschen Handschr. s. Sotzmann a. a. O. S.
188 f. 207.