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fluss auf Erden vor Augen stellen. S0 erscheint eines-
theils unter Saturn ein nackter Mann mit der Sense, unter
Jupiter ein Mann mit der Weltkugel, unter Mars eine
männliche Gestalt, aus deren Munde Feuer geht und mit
zwei brennenden Fackeln in den Händen, aber auch eine
nackte Frau auf einem Ruhehett (Anspielung auf Mars
und Venus). Andererseits sieht man unter dem letztern
eine öde Gegend mit einem verlassenen Häuschen, Männer
in Rüstung, Kämpfende, eine Festung, Belagerungsgeschütz,
einen Kindesmord und einen Selbstmord; ferner bei der
Venus Bilder, die auf Spiel, Macht und Scherz der Liebe
deuten, wie scherzende Hunde, Bandigung des Löwen,
ein einsames Mädchen u. a., zunächst aber ist sie von
drei betenden Mönchen und einer Nonne in gleicher
Stellung umgeben. Die Planeten selbst sind als männliche
und weibliche Gestalten, von denen goldene Strahlen aus-
gehn, dargestellt: Luna auf einem unbespannten vier-
rädrigen Wagen sitzend trägt das Mondgesicht in der
Rechten und einen Baum in der Linken, Mercur ist ohne
Attribute, Venus erscheint als Madonna mit dem Kinde,
Mars hat zum Kennzeichen kriegerische Rüstung und
neben sich einen Thurm, Jupiter trägt die Kaiserkrone
und die Weltkugel, Saturn zeichnet sich nur durch das
Alter und die Tiara auf seinem Haupte aus 1).
Noch merkwürdiger ist eine verwandte, auch in der
Zeit dieser nahestehende Darstellung, um des kirchlichen
Ortes willen, wo sie sich findet. In der Chorkapelle
nehmlich bei den Eremitanern zu Padua, deren Fresco-
malereien Christus als Weltrichter umgeben von den
Aposteln zeigen, erscheinen unten an den Wänden ent-
Wenn dazu bemerkt wird: Umnus sitze als Astronom vor
der Himmelskugel; so kann doch nicht der Planet Uranus ge-
meint sein, der erst im J. 1781 durch Herschel enuieckt ist.