Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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fluss auf Erden vor Augen stellen. S0 erscheint eines- 
theils unter Saturn ein nackter Mann mit der Sense, unter 
Jupiter ein Mann mit der Weltkugel, unter Mars eine 
männliche Gestalt, aus deren Munde Feuer geht und mit 
zwei brennenden Fackeln in den Händen, aber auch eine 
nackte Frau auf einem Ruhehett (Anspielung auf Mars 
und Venus). Andererseits sieht man unter dem letztern 
eine öde Gegend mit einem verlassenen Häuschen, Männer 
in Rüstung, Kämpfende, eine Festung, Belagerungsgeschütz, 
einen Kindesmord und einen Selbstmord; ferner bei der 
Venus Bilder, die auf Spiel, Macht und Scherz der Liebe 
deuten, wie scherzende Hunde, Bandigung des Löwen, 
ein einsames Mädchen u. a., zunächst aber ist sie von 
drei betenden Mönchen und einer Nonne in gleicher 
Stellung umgeben. Die Planeten selbst sind als männliche 
und weibliche Gestalten, von denen goldene Strahlen aus- 
gehn, dargestellt: Luna auf einem unbespannten vier- 
rädrigen Wagen sitzend trägt das Mondgesicht in der 
Rechten und einen Baum in der Linken, Mercur ist ohne 
Attribute, Venus erscheint als Madonna mit dem Kinde, 
Mars hat zum Kennzeichen kriegerische Rüstung und 
neben sich einen Thurm, Jupiter trägt die Kaiserkrone 
und die Weltkugel, Saturn zeichnet sich nur durch das 
Alter und die Tiara auf seinem Haupte aus 1). 
Noch merkwürdiger ist eine verwandte, auch in der 
Zeit dieser nahestehende Darstellung, um des kirchlichen 
Ortes willen, wo sie sich findet. In der Chorkapelle 
nehmlich bei den Eremitanern zu Padua, deren Fresco- 
malereien Christus als Weltrichter umgeben von den 
Aposteln zeigen, erscheinen unten an den Wänden ent- 
Wenn dazu bemerkt wird: Umnus sitze als Astronom vor 
der Himmelskugel; so kann doch nicht der Planet Uranus ge- 
meint sein, der erst im J. 1781 durch Herschel enuieckt ist.
	        
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