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Charte der Erde, der darauf folgende mittlere die Planeten-
bahnen und der äussere den Fixsternenhimmel enthalten
hat. Dass aber die Planeten nach ihrer mythologischen
Gestalt vorgestellt gewesen, ist nicht wahrscheinlich.
Dagegen wird auf solche Bilder hingewiesen in den
Carolinischen Büchern von der Bilderverehrilng, an der
schon oben (S. 141.) in Bezug auf die Bilder von Sonne
und Mond angeführten Stelle.
i. Eine solche Darstellung findet sich zunächst in
astronomischem Interesse in Begleitung handsehriftlicher
Texte: und zwar ist es ein alterthümlicher Stoff, welcher
durch diese Bilder veranschaulicht werden soll, ohne
Zweifel auch nach antiken Vorbildern. In einer Hand-
schrift der Uebersetzung Cicer0's von dem Gedicht des
Aratus im brittischen Museum, welche dem 9. Jahrhundert
angehört, sind die Brusthilder folgender fünf Planeten
zusammengestellt 1):
Jupiter
Venus
Mars
Sol
Mercurius;
ohne weitere Attribute, als dass Mercur Flügel an dem
Haupte hat und von dem des S01 Strahlen ausgehn. Ebenso
enthält eine Handschrift desselben Gedichts nach der
Uebersetzung' des Germanicus in der Universitätsbiblio-
l) Harl. Ms. n. 647. ubgeb. bei Ottley On a Ms. 01' Cicenfs
translat. of Aralus, in Arcliaeolog. et iniscellan. tracts relat. to
antiq. Vol. XXVI. Lund. 1836. Pl. XIX. zu p. 157. vergl.
Waagen Kunstw. und Künstler in England Th. l. S. 138.,
woselbst auch ,die Annahme Ottley's, dass die Hdschr. ins 2.
oder 3. Jahrh. gehöre, widerlegt wird. Eine ähnliche Planeten-
tafel aus einer Handschrift desselben Inhalts an demselben Ort,
Cotton. Ms. Tib. B. abgeb. bei Ottley I. c. PI. XX. zu
p. 157.