Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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lauf beherrschen: an ihrer Spitze steht Jaldabaoth, der 
Vater der sechs andern, das ist Saturnus; durch ihre 
Reiche müssen die Seelen der Abgeschiedenen wandern, 
um in das selige Leben, in das Reich der Sophia einzu- 
gehn. Es sind auch die Gebete überliefert, welche die 
Seele auf diesem Wege an jeden derselben zu richten 
hat 1). Ebenso ist es im Valentinianischen System derWelt- 
bildner mit sechs Engeln,welche die sieben Himmel, d. i. die 
Planeten, beherrschen 2).  Daran schliesst sich die Nach- 
richt von einer bildlichen Darstellung. Die Ophiten hatten 
eine Tafel ihres Systems, in der auch, im zweiten Fach, 
die Figuren der Planeten erscheinen 3); es waren aber 
nicht Gestalten, sondern mathematische Figuren: nehmlich 
7 Kreise in einem grossen, neben welchem man die 
Namen der sieben Planetenfürsten las 4). 
Noch vorhanden ist ein merkwürdiges Denkmal des 
Planetendienstes zu Milet 5), ein Stein in der Mauer des 
Theaters, dessen christlicher Ursprung jedoch sich weder 
sicher behaupten noch verneinen lässt 6). Es waren 
auf demselben die 7 Planeten durch ihre Zeichen an- 
 Origen. c. Gels. Lib. VI. c. 31. p. 654-656. Neander 
Genet. Entw. der gnostischen Systeme S. 250 IT. Matter 
Hist. crit. du gnostic. T. II. p. 234. 
z) Iren. Adv. haeres. Lib. I. c. 5. S. 2. p. 24. 
a) Origen. I. c. c. 25. p. 649. 0. 30. p. 654. 
4) Vergl. Walch Hist. der Ketzer. Th. l. S. 472. und die Con- 
struction bei Matter Hist. crit. du gnostic. T. II. zu p. 2281!". 
Pl. I. D. 
b) Boeckh Corp. inscr. Graec. n. 2895.  II. p. 568. Hai 
Script. vet. nov. Collect. T. V. p. 28, 2. 
ß) Boeckh a. a. 0, bemerkt: etsi hie titulus Gnosticoruln et 
Basilidianorunnx commentis prorsus congruus est, tarnen potuit 
ab ethnicis Milesiis scriptus esse; quare nolui eum inter Chri- 
stianos rejicere, quuln praesertixln puhlicae Milesiorlunxl supersti- 
tiunis documentunln insigne sit. 
	        
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