220
Wiederum beiden Clwislm sind die ältesten Planeten-
bilder aus orientalischem Sternendienst hervorgegangen.
Doch haben dieselben nichts gemein mit solchen Idolen,
wie sie bei den Juden angeeignet waren: ebensowenig
sind darin die heidnischen Planetengötter nachgebildet;
sondern für's erste reichte man mit der mathematischen
Figur aus, wie sofort näher dargelegt werden soll.
Im
Alterthulnl.
christlichen
Freilich Sind die alten Christen von Sternendienst
nicht frei geblieben, das heisst gewisse häretische Par-
theien, welche Christenthum und Heidenthum mit einander
mischend astronomische Philosopheme und Elemente des
Lichtcultus aus dem Orient aufnahmen. Dies war sehr
natürlich, da sie überhaupt die Erscheinungen des sitt-
lichen Lebens aus kosmischen Einflüssen erklären, das
menschliche Leben im Zusammenhang mit der ganzen
Weltentwickelung begreifen wollten, während sie andrer-
seits es unternahmen, die Weltentwickelung auf eine
Geschichte Gottes zurückzuführen, aus einem Process, in
den das göttliche Leben selber eingegangen, abzuleiten:
daraus sollte das Verhältniss des Menschen zu Gott er-
hellen. In einem solchen System konnten leicht die
Himmelskörper eine bedeutende Rolle spielen. Wir finden
dies bei den gnostischen Partheien des zweiten Jahr-
hunderts. Nach den Ophiten ist der Mensch ein Geschöpf
der sieben Planetengeister 1), welche den irdischen Welt-
7 über der Höhle zwischen Bäumen erscheinenden Altäre werden
von Zoega Abhandl. herausgeg. von Welcker S. 173 f. auf
die Fixsterne bezogen, während Gerhard in d. Beschreib.
Emu's ll, 2. S. 75. n. 566. zunächst diese Altäre auf die Planeten
bezieht.
Iren. Adv. haeres. Lib. l. c. 30. S. 6. 9. p. 110. 111. cd.
Massuet.