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nicht mehr in Betracht. Erst nachdem der Mythus längst
ausgebildet war, in der alexandrinischen Zeit, wird er
an die Sterne angeknüpft: da werden auch die Planeten
mit Götternanien bedacht. Daher aus älterer Zeit (nicht
zu gedenken der frühern Beschränktheit der astronomischen
Erkenntniss) Planetenbilder nicht zu erwarten sind.
Allerdings standen auf dem Wege von Sparta nach
Arkadien sieben Säulen, welche man für Bilder der Planeten
hielt 1); aber von Götterbildern ist dabei nicht die Rede.
An solche ist wohl auch nicht zu denken bei den
Bildern auf der Sphäre des Archimedes 212 vor Ohm),
worauf der Lauf der Sonne, des Mondes und der Planeten
zu sehen war 2), wenn dieselben gemalte und ausge-
arbeitete Sterniiguren genannt werden 3). ln der gleich
zu erwähnenden griechischen Inschrift aus Milet sind die
sieben Planeten nur durch ihre Zeichen angedeutet.
Bei den Römern dagegen kommen die Götterbilder
der Planeten häufig vor seit der Kaiserzeit, seit welcher
auch die siebentägige Woche unter ihnen mehr bekannt,
später selbst angeeignet wurde. Diese Beziehung auf
den Kalender hat die älteste römische Planetentafel, von
der wir Nachricht haben 4), im Triclininm des Trimalchio
unter Nero; man sah darauf den Lauf des Mondes und
die gemalten Bilder der Planeten, jenen, wie es scheint,
zur Bezeichnung der Monate, diese zur Unterscheidung
Pausan. Graec. descr. III, 20, 9.
2) Cicer. De republ. I, 14. p. 60 sqq. 65. ed. Moser.
a) Lactant. Div. institut. II, 5: astrorum figuras in iilo aere pictas
effictasque; wie es scheint, nach Cicerq an der eben ange-
führten Smelle, wo eine Lücke ist, vergi. Moser zu Cic. l. c.
p. 66. not. 1.
4) Petron. Satir. 30. Vergi. Martorelli an dem gleich anzuf.
O. p. 707 sqq.