Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

sind oder gewisse Lenker, ihre Geister, haben. Und wenn 
sie sie haben, ob sie von ihnen auch lebendig beseelt 
werden, wie die thierischen Organismen durch Thierseelen 
belebt sind, oder allein durch ihre Gegenwart, ohne alle 
Vermischung,"  d. h. ohne die organische Vereinigung 
wie von Leib und Seele. Die Entscheidung über diese 
"dunkele Sache" setzt Augustinus noch aus: und bei 
einer andern Gelegenheit lehnt er eine Beantwortung der 
Frage von der Beseelung der Himmelskörper als fremd- 
artig ausdrücklich ab 1). Doch scheint er geneigt, indem 
er der verschiedenen Klassen der Engel gedenkt, Sonne, 
Mond und Sterne zu ihrer Gesellschaft zu rechnen 2). 
Aber bestimmt im Sinne dieser Alternative, dass Sonne, 
Mond und Sterne durch Geister, die nicht als Seelen ihnen 
einwohnen, sondern frei verbunden ihnen gegenwärtig 
sind, gelenkt werden, spricht sich schon Philastrius 3) 
(um 380) aus,  mit Rücksicht zunächst auf die täg- 
liche Bewegung der Himmelskörper: die Sterne müssen, 
sagt er, von wo sie täglich auszugehn das Gebot haben, 
dahin wieder zurückkehren unter der Führung und dem 
Antrieb eines Engels (praesidente angelo et compellente) 
und können von der angewiesenen Bahn auf keine Weise 
abweichen. 
Ebenso behauptet Theodorus Bischof von Mopsuestia 4) 
1) Augustin. Serm. CCXLI. in diebus paschal. c. 7. S. 8. Opp. 
T. V. p. 702. 
2) ld. Enchirid. c. 58. Opp. T.VI. p. 160. b.: sed ne illud quidem 
certunx habeo, utrum ad eandem societatem angelorum pertineant 
sol et luna et cuncba sidera, quamvis nonnullis lucida corpora 
esse, non cum sensu vel intelligentia, videantur. 
a) Philastr. De haeres. c. 130. s. dazu Fabric. p. 280. not. c. 
4) Theodor. MOpSIIBSL Interpret. Genes. angef. von J0. Phi- 
lopon. De mundi creat. Lib. I. c. 12. Galland. Bibl. Patr. T. XII. 
p. 485. b.
	        
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