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Sternen übersäet, in deren Mitte der. Mond steht, und
rings am Saume eine Einfassung von Blumen und Früchten,
die in Büscheln herabhängen. Von diesen Gewändern
wählt, welches Euch am besten gefällt. Die Arme lasst
bloss sein, die Aermel weit; in der Rechten halte sie
eine brennende Fackel, in der Linken einen schlaffen
Bogen, der nach Claudius 1) von Horn, nach Ovid 2) von
Gold ist. Zeichnet ihn wie ihr wollt und hängt ihr den
Köcher über die Schulter. Im Pausanias 3) findet man
sie mit zwei Schlangen in der Linken, im Apulejus 4)
mit einer vergoldeten Vase, deren Henkel eine Schlange
bildet, die von Gift angeschwollen scheint, und deren
Fuss Palmblätter zieren. Hiermit aber, glaube ich, will
er die Isis bezeichnen und entscheide mich deshalb, dass
man ihr den Bogen in die Hand gebe. Ihr Wagen werde
von einem schwarzen und einem weissen Bosse gezogen 5) ;
gefällt Euch aber Veränderung, so kann es auch nach
Festus 6) ein Maulthier, oder können es nach Claudius
und Ausonius T) ein paar Stiere sein, diese müssen jedoch
kleine Hörner und an der rechten Seite einen weissen
Fleck haben."
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Planeten.
Die heidnische Betrachtung der Gestirne nimmt eine
zwiefache Richtung, sofern sie entweder das Wesen oder
1) Claudian. Bapt. Proserp. Lib. II. v. 206.
2) Dies beruht auf Missverständniss. Ovid. Metam. Lib. l. v. 697.
giebt gerade der Diana einen Bogen von Horn und im Unter-
schied davon der Nymphe Syringa einen von Gold.
a) Pausan. l. c.
4) Apulej. 1. c. c. 4.
b) Nach Schol. Germanic. Prognost. bei Arat. ed. Buhle Vol. ll.
p. 111.
ü) Festus De verb. signif. v. mulus.
S. oben S. 117. Anm. 4.