Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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bestrahlen die deutsche Krone, welche die Mitte einnimmt; 
den Sinn giebt die Umschrift an: Concordi lumine major. 
Was die Mondgöttin betrifft, so möge hier schliess- 
lich noch eine Schilderung derselben stehen, wie sie mit 
dem Endymion vorgestellt werden sollte,  im Auszuge 
aus der umfassenden archäologischen Anweisung des Anni- 
bale Caro, die er für die Ausschmückung des Schlaf- 
zimmers im Palast Caprarola gegeben und Taddeo Zucchero 
zum grossen Theil ausgeführt hat 1). Innerhalb des mittlern 
Ovals, heisst es da, soll die Luna kommen, ein Mägdlein 
von ungefähr achtzehn Jahren, gross mit jungfräulichem 
Angesicht, dem Apoll ähnlich, mit langen, dicken, ein 
wenig krausen Haaren oder mit einer phrygischen Mütze. 
Nach Angabe des Apulejus 2) kann man sie auch mit 
einer flachen glatten Scheibe mitten auf der Stirne ab- 
bilden, welche glänzend wie ein Spiegel zu beiden Seiten 
einige Schlangen, oben einzelne Aehren hat, und ihr nach 
griechischer Sage einen Kranz von Diptam, nach Martianus 
von verschiedenen Blumen, nach Andern von Sonnenblumen 
auf das Haupt setzen. Ihr Gewand, verlangen Einige, soll 
lang sein und bis zu den Füssen reichen, Andere wollen 
es kurz haben, so dass es nur bis an die Kniee geht. 
Ueber der Schulter soll ihr ein Mäntelchen hangen und 
an den Füssen soll sie zierliche Halbstiefel tragen. 
Pausanias a), der, glaube ich, auf Diana anspielt, kleidet 
sie in Hirschfelle; Apulejus 4), der sie vielleicht für Isis 
nimmt, giebt ihr ein zartes Schleiergewand von ver- 
schiedenen Farben: weiss, gelb, roth und ein zweites 
ganz schwarz, doch klar und durchschimmernd mit vielen 
des 
1) Vasari Leben der Maler, (im Leben d 
Th. V. S. 241 f. 
2) Apulej. Metam. Lib. XI. c. 3. 
a) Pausan. Graec. descr. Lib. VIII. c. 37. 
4) Apulej. l. c. c. 3. 4. 
Taddeo Zucchero),
	        
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