Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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mond auf der Schaam, wie in Holzschnittbildern (zwischen 
1460-1470) im K. Kupferstichkahinet zu Berlin, und 
demnächst öfters in Kalendern.  Die beiderseitigen: Vor- 
stellungen enthält eine doppelte Planetenfolge in dem 
mehrerwähnten handschriftlichen Kalenderbuch der heidel- 
herger Bibliothek 1) um 1480. Da ist der Sonnengott 
das einemal zu Wagen, gekrönt, mit dem Scepter, und 
das anderemal zu Fuss, ebenfalls gekrönt, in langem 
Mantel, mit Scepter und Schwert vorgestellt;  hingegen 
der Mond, das einemal männlich 2) mit zwei Hörnern 
auf dem Kopf, einem Pfeil in der Hand, das Fuhrwerk 
gezogen von zwei Mädchen, das anderemal weiblich, 
nackt, mit dem Halbmond auf der Schaam, mit Füllhorn 
und Fackel in den Händen. 
Uebrigens erscheinen Sonne und Mond, wenn sie 
sonst in den Kalendern für sich vorkommen, nur als Ge- 
sichter: die Sonne von vorne mit lockigen Strahlen, der 
Mond von der Seite mit der Sichel;  so sieht man sie 
in der Mitte einer Tafel zur Auffindung des Sonntags- 
buchstahens und der goldenen Zahl in einem züricher 
Kalender von 1508 3), so wie auf einer Tafel der „Chöre 
des Himmels" (d. h. unseres Sonnensystems), welche in 
der Mitte die Erde zeigt und mit dem Thierkreis ab- 
schliesst, in einem baseler Kalender von 152i 4). 
1) Cod. Palat n. 832. in ful. 
2) S0 ist der Mond auch in der ebendaselbst (Bl. 103. a.) befind- 
lichen Tafel der Planeten, die rings im Kreise die Sonne um- 
geben, bärtig mit der Sichel über dem Haupt, Bogen und Pfeil 
in den Händen dargestellt. 
a) Bl. D. lIlI. vers. Ebenso (nur dass das Mondgesicht 314 von 
vorne erscheint) in zwei getrennten, demselben Zweck dienen- 
den Tafeln in einem Hortulus animae (Nurimberg. et Lugduni) 
vom J. 1516. Bl. b. VI. vers. und VII. rect. 
4) Auf dem 'l'itelblatt u. Bl. H. II. vers.
	        
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