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welche menschliche Gesichter haben 1). Hingegen zu
seiner Seite sind sie angebracht, nur die Sonne als Ge-
sicht, der Mond als Sichel, zwischen Sternen auf einer
Medaille Paul's V. (1464- 147i 2). Wiederum sind beide
als Gesichter gebildet, die Sonne en face mit Lichtzacken,
der Mond in Profil mit der Sichel, in derselben Scene
oberhalb der Inschrift eines Grabdenkmals von 1539 in
der Alterthumssammlung der Porta nigra zu Trier.
Ausserdem ist noch zu bemerken die Vorstellung Gotl-
Vaters, der den Qelsreuziglen in seinen Armen hält, um-
geben von Sonne und Mond, die als strahlende Gesichter,
der Mond mit der Sichel, sich zeigen, in einer Papierhand-
Schrift der augsburger Stadtbibliothek vom J. 1535 3),
und ganz eben so auf einer hölzernen Tischplatte, nürn-
berger Arbeit im Besitz des Herrn Friedr. Werth vom
J. 1548 4).
Von ausserbiblischen Gegenständen sei hier nur
der heil. Christoph namhaft gemacht, der das Christkind
auf dem Kopf trägt, beschienen von der Sonne, die
in der obern Ecke zur Rechten als ein "Gesicht mit acht
1) Waagen Kunstw. u. Künstler in Deutsch]. Th. I. S. 240.
2) Abgebild. bei d'Agincourt Scult. Tav. XLIV, 2.
3) "Offenbarung Jesu Christi durch sich selbst darzuthun", Bl. 2. a.
Eben so das Bild Gott-Vaters, neben dem die beiden andern
Personen der Dreieinigkeit in menschlicher Gestalt sitzen, Bl. 54. b.
Dieser "Offenbarung" zufolge wird durch jene Figuren der Sonne
und des Mondes Geist und lYVort, dazu durch einen Stern in
einem Kreise Person bezeichnet, Bl. 2. b. und wiederholt Bl. 4. h.
5. a. 6. b. 7. a. b. Und so erscheinen nun Sonne, Stern und
Mond über Gott Vater Bl. 37. b., über Christus am Kreuz Bl.
'15. b. und 49. b. und über dem verherrlichten Christus, der
mit aufgeschlagenem Buch in einer Mandorla steht, Bl. 60. b.
(letztes Blatt).
4) Gesehen von mir in der bonner Kunstausstellung 1847; aufgeführt
im Verzeichn. derselben, Erster Nachtrag n. 577.