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Hingegen in einem etwas jüngern Werk des letztern, den
Mosaiken, welche nach seinen Kartonen in der Chigischen
Kapelle der Kirche S. Maria del popolo in Rom ausge-
führt sind (s. unten 5. 48, II, 3, 4.) erscheinen Sonne
und Mond als Apollo und Diana mit den übrigen Planeten-
gÖltern in halber Figur in voller mythologischer Aus-
Stattung, der eine einen Pfeil schiessend, die andere einen
Pfeil aus dem Köcher nehmend, wodurch ihre Strahlen
bezeichnet werden.
Gleichwohl behauptet jene mittlere Darstellung, nach
der Sonne und Mond in Gesichtsform gebildet werden,
auch ferner das Feld, wie in den Holzsculpturen einer
Altartafel vom J. 1587 aus der Abtei St. Riquier im Museum
Cluny zu Paris, welche das apostolische Glaubensbekennt-
niss umfassen, das Bildwerk zu dessen erstem Artikel 1)
die Sonne von vorne mit lockigen Strahlen, den Mond in
Profil mit der Sichel zur Seite und mit eckigen Strahlen
erscheinen lässt.
Hiernächst, ist von alttestamentlichen Ereignissen
hinsichtlich der Vorstellung der beiden Himmelskörper
nur noch der Traum Josephs zu erwähnen, von dem
eine Darstellung mit den Brustbildern des Sol und der
Luna aus der Periode der ältesten christlichen Kunst
früher (S. 125.) besprochen ist. Zu Anfang dieser Periode,
in den Glasmalereien der Kathedrale von Bourges 2) sind
dagegen Sonne und Mond vor dem schlafenden Joseph
nur als Scheiben, roth und beide gleich gross, so wie die
Sterne als rothe Punkte angegeben. Anders in einer stutt-
garter Handschrift der Chronik des Rudolf von Hohenems
Ahgehild. bei du Som merard Les arts du moycn äge. Album.
Sär. III. Pl. XXXI.
Martin et Cahier Monograph. de la dathüdr. de Bourges
P. I. Pl. X. Vergl. oben S. 168.
Piper. My"
nhr.
msf.