Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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1119 1) Sonne und Mond in halber Figur, aber die Sonne 
weiblich, der Mond männlich (wie vorhin S. 148. bemerkt 
ist), zur Seite Gott-Vaters gebildet 2), der über dem Kreuz 
in halber Figur mit segnender Rechten und mit der Kreuzes- 
fahne in der Linken erscheint. 
Bei einer Grablegwzg Christi ist nur die Sonne allein 
vorgestellt zwischen beflügelten Engelgestalten, als ein 
Kopf in einem Kreise, von welchem Strahlen ausgehen, 
in einem griechischen Evangeliarium des Vatican aus dem 
12. Jahrhundert 3). 
Ebenfalls die Sonne allein aus Wolken hervorseheinend, 
als ein Gesicht von Zacken umgeben, sieht man oberhalb 
der drei illarievz, die am Grabe den Engel treffen, auf 
einer Elfenbeintalel in der Wallrafschen Sammlung zu Köln. 
Hingegen bei der Himmelfahrt Christi auf dem Elfen- 
beindeckel des Sacramentarium von St. Blasien aus dem 
9. Jahrhundert4) sind zur Seite des erhöhten Christus, 
der in einer Mandorla erscheint, darunter die seg-nende 
Hand Gottes, die Engel und die Jünger (Apostelgesch. 
i, 10.   beide Himmelskörper als Bruslbilder ge- 
bildet, Sol mit der Strahlenkrone, Luna mit der Mond- 
sichel über dem Haupt. Aus derselben Veranlassung 
waren in der Chornisehe der Klosterkirche zu Benedikt-- 
vor gestern, aus grauen: Alterthum sind, nach Jac. Grimm 
Gesch. der deutschen Sprache S. 657 f. 
 Nach der erst neuerlich entdeckten Inschrift, bei Massmann 
Der Egsterstein S. 21. 
2) Massmann Der Egsterstein S. 10. 11. mit Abbild. Taf. l. 
Clostermeier DerEggestel-stein, 2. Aull. von Helwing S. 100 f.. 
wo (S. 71-78.) die Abbildungen vom Exterstein und dessen 
Bildwerken besprochen werden. 
1') d'Aginc0urt Pitture Tav. LVII. lig. 5. 
4) Abgebild. bei Gerbert Vet. liturg. Alemann. Vol. I. p. 105. 
(wo die Figuren der Himmelskörper nicht verstanden zu sein 
scheinen) Tab. l.
	        
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