Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Hieran schliessen sich einige Arbeiten in Metallblech 
allS der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts: namentlich am 
Kasten der h. drei Könige zu Köln 1) vom J. H68, und 
Zwar an der hintern Seite, unter dem Giebel zur Rech- 
ten, welcher über der Figur des Gekreuzigten mit Maria 
und Johannes drei Bogen umfasst: in der Mitte sieht man 
den Engel, der die Ueberschrift des Kreuzes trägt, zur 
Seite sind die Halbfiguren von Sonne und Mond 2), welche, 
die eine eine rothe Scheibe, die andere eine Sichel vor 
Sich auf der Brust halten. Ferner an der von Kaiser 
Friedrich Barbarossa nach Aachen geschenkten Krone 
von vergoldetein Kupferblech 3), wo sie als Büsten vor- 
gestellt sind, die Sonne das Haupt mit Strahlen umgehen, 
der Mond mit der Sichel über dem Haupt. An der Altar- 
tafel zu Lisbierg bei Aarhuis in Jülland 4) erscheinen 
sie wiederum als Halbfiguren, die Sonne mit der Krone, 
der Mond mit der Sichel über dem Haupt, beide in jeder 
Hand eine Fackel haltend 5),  daneben auf der linken 
Seite auch Sterne.  Eine emaillirte Kupferplatte in dem 
Deckel eines Evangeliarium zu Trier, aus dem 12. Jahr- 
eburn. a Gorio ad quartam Thes. diptych. partem reservata Ex- 
posit. p. 35. Tab. XI. meint der Herausgeber in den beiden 
Brustbildern über dem Kreuz Sonne und Mond zu erkennen. 
Es scheinen aber zwei trauernde Engel zu sein. 
l) J. P. N. M. V(ogel) Samml. der prächtigen Edelgesteine, wo- 
mit der Kasten der drei h. weisen Könige im Dom zu Köln aus- 
geziert ist (Bonn, 1781.) 4". S. 25. mit einer schlechten Abbild. 
auf Taf. VII. 
2) lrrthülnlich werden in der vorgedachten Schrift Sonne und 
Mond für trauernde Engel genommen; sie sind ungeilügelt und 
deutlich an ihren Attributen zu erkennen. Hingegen ist die 
dritte, geiiügelte Figur zwischen ihnen allerdings ein Engel, 
3) Didron leonogr. chret. p. 89. 
4) Nach gefälliger Mittheilung des Herrn Prof. H0 y en in Kopenhagen. 
5) Nur dass das Attribut in der linken Hand des Mondes als ein 
undeutliches Gefass erscheint, vielleicht der Rest einer Fackel.
	        
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